Dass aller guten Dinge zumindest vorläufig vier sind, weiß Bernd Schneider bereits seit dem 05.10.2003 - dem Tag seines vierten Titelgewinns in der DTM. Angesichts jener Rekordzahl an Titeln ist Schneider bei der Zahl seiner Rennsiege in der DTM naturgemäß bereits seit weit mehr als einem Jahrzehnt über die vier hinausgekommen. In Oschersleben gilt es jedoch für den gebürtigen Saarländer, den 42. DTM-Sieg seiner Karriere in Form des vierten Sieges in Folge einzufahren...

Dabei war der Siegeshattrick, den Schneider nach zwei Hockenheim-Siegen auf dem EuroSpeedway manifestierte, selbst für den erfolgreichsten DTM-Piloten aller Zeiten kein alltägliches Erlebnis: Der bis dahin letzte Hattrick war ihm - mit somit nicht geringem Zeitaufwand - gelungen, als er auf einen Sieg beim zweiten Lauf des letzten ITC-Rennwochenendes am 06.11.1996 im japanischen Suzuka Siege bei beiden Läufen des Debüts der "neuen" DTM am 28.05.2000 in Hockenheim folgen ließ...

Der letzte Siegeshattrick gelang Schneider 2000 im Mercedes CLK, Foto: Sutton
Der letzte Siegeshattrick gelang Schneider 2000 im Mercedes CLK, Foto: Sutton

Der in den insgesamt wenig erfolgreichen Jahren 2004 und 2005 von so manchem voreiligen Zeitgenossen bereits abgeschriebene Altmeister läuft zurzeit zur Höchstform auf - und lässt so den vierten Sieg in Folge keineswegs utopisch erscheinen. So ist es einmal mehr er selbst, der die hohen Erwartungen an den Tabellenersten der Meisterschaft zu dämpfen versucht:

"Normalerweise würde ich sagen, meine Chancen stehen sehr gut", gesteht der Wahlmonegasse gegenüber der offiziellen DTM-Webseite, schränkt jedoch ein: "Wenn ich nicht zehn Kilogramm Zusatzgewicht von meinen ersten beiden Siegen mit mir herumtragen müsste, und damit verbunden die 20 Kilogramm Gewichtsdifferenz zu den 2006er-Audi."

Schneider sieht sich im Wettbewerb mit Tom Kristensen, Foto: DTM
Schneider sieht sich im Wettbewerb mit Tom Kristensen, Foto: DTM

Zwar war auch im Vorfeld des zweiten Saisonlaufs auf dem EuroSpeedway der letztlich wenig erfolgreiche Versuch Schneiders, sich angesichts des damals zehn Kilogramm betragenden Gewichtsunterschied zwischen Stuttgart und Ingolstadt von der Rolle des unangefochtenen Favoriten zu befreien, zu beobachten - diesmal jedoch erscheinen seine Argumente durchaus schlagkräftig: "20 Kilogramm Zusatzgewicht bedeuten in Oschersleben zweieinhalb bis drei Zehntelsekunden Rückstand pro Runde."

An seinem bislang überzeugenden Dienstfahrzeug sollte es laut Schneider hingegen nicht scheitern: "Im Rennen war unsere Performance bislang immer sehr gut, auch wenn uns das in Oschersleben vielleicht nicht so viel bringt, weil die Rennstrecke sehr eng ist." Und wenngleich statt Bernd Schneider durchaus sein meistgefürchteter Titelrivale Tom Kristensen in Oschersleben die oberste Stufe des Podests erklimmen könnte - am Fortbestand der Chancen, dass für Bernd Schneider in wenigen Monaten aller guten (Titel-)Dinge fünf sind, vermöchte dies nichts zu ändern...