"Ich habe noch etwas gutzumachen und hoffe, dass ich reif für einen weiteren Sieg bin", stellt Tom Kristensen mit Blick auf das vergangene Jahr korrekt fest: Nach der Pole des Dänen in Oschersleben hoffte man bei Audi 2005 auf den zweiten Saisonsieg - und wurde bitter enttäuscht. Nachdem dem Oschersleben-Sieger von 2004 am Start der Motor abgestorben war, siegte auf einer der präferierten Audi-Strecken schließlich der spätere Champion und Mercedes-Pilot Gary Paffett...

Abt

So steht im Audi-Neuwagenlager nicht nur Tom Kristensen unter Zugzwang, der am Orte seines ersten DTM-Triumphes als neue Audi-Speerspitzee auch den zweiten Sieg zu feiern gedenkt. Die gesamte Ingolstädter Mannschaft hat das Sieg- und Meisterschaftspotenzial ihres neuen "R12 plus", dem aktuellen A4 DTM, unter Beweis zu stellen. Mit Blick auf die Siegchancen beruft man sich bei Abt-Audi wie gewohnt auf die Stärken des A4 im Bereich des Abtriebs.

2005 wusste Kristensen die Pole Position nicht umzusetzen, Foto: Sutton
2005 wusste Kristensen die Pole Position nicht umzusetzen, Foto: Sutton

"Der Kurs mit seinen vielen Kurven liegt unserem A4. Wenn wir ein gutes Setup finden, sollten die Chancen gut sein, den ersten Saisonsieg für Audi zu holen", zeigt sich Abt-Teamchef Hans-Jürgen Abt optimistisch. Um jedoch, wie Martin Tomczyk hofft, "mit allen vier neuen Autos ganz nach vorne fahren zu können", bedürfte es auch einer stärkeren Mannschaftsleistung der Abt-Piloten als sie auf dem EuroSpeedway zu beobachten war - und zu der wiederum auch besagter Tomczyk beizutragen hätte...

Phoenix & Rosberg

Derweil stellt man sich bei den beiden Audi-Jahreswagenteams der Mission, die auf dem Kurs in Oschersleben mindestens auf dem gleichen Niveau wie die der Mercedes C-Klasse gleichen Baujahres befindlichen Qualitäten des A4 des Jahrgangs 2005 in entsprechende Ergebnisse umzusetzen - was der Abt-Mannschaft im Juni letzten Jahres bekanntlich misslang.

Ickx und Tielemans pilotieren den Siegerwagen des Jahres 2004, Foto: Sutton
Ickx und Tielemans pilotieren den Siegerwagen des Jahres 2004, Foto: Sutton

Obgleich es dabei den Erfahrungsrückstand der beiden Audi-Vorjahreswagentruppen im Vergleich zu den Mercedes-Pendants Persson und Mücke zu berücksichtigen gilt, zeigt sich Phoenix-Teamchef Ernst Moser angesichts bestehender Vorarbeiten optimistisch: "Wir haben am EuroSpeedway eine Grundabstimmung für das Auto gefunden, mit der wir in Oschersleben direkt anfangen können."

Futurecom TME

Beim einzigen gänzlich neuen Team der Saison 2006, Futurecom TME, besteht die Wiedergutmachung dagegen weniger darin, die Oschersleben-Qualitäten des 2004er-A4 unter Beweis zu stellen - diese wurden den DTM-Beobachtern bereits durch den deutlichen Doppelsieg Kristensens und Tomczyks vor zwei Jahren deutlich vor Augen geführt. Vielmehr gilt es, die insbesondere auf dem EuroSpeedway wenig souveränen Vorstellungen der Mannschaft um Dr. Colin Kolles nach oben zu korrigieren.

"Oschersleben ist eine weitere Strecke, die ich noch nicht kenne", dämpft Futurecom-TME-Pilotin Vanina Ickx bereits die Erwartungen, kündigt jedoch an: "Ich werde mich auf das Rennen gut vorbereiten und wünsche mir, dass mein drittes DTM-Rennen eine positive Erfahrung wird." Eine Wiedergutmachung, die wohl darin bestünde, Mercedes-Konkurrentin Susie Stoddart das DTM-Leben schwerer zu machen als bislang...