Die Feuerprobe als Zwei-Marken-Serie hat die DTM zweifelsohne bestanden: Zwar gab es bei den ersten beiden Rennwochenenden vor Ort keine Zuschauerrekorde zu verzeichnen, die Einschaltquoten bei den ARD-Quoten lagen hingegen auf mehr als nur zufrieden stellendem Niveau. So scheint auch eine erneute Steigerung der Streckenbesucher nur noch eine Frage der Zeit, nachdem sich eine DTM ohne den Opel-Blitz keineswegs als medialer Ladenhüter erwiesen hat.

Am sehnlichsten Wunsch der DTM und ihrer Zuschauer, der dritten oder gar vierten Marke, ändert dies derweil nichts: So blicken Fans und Verantwortliche der DTM sehnsüchtig nach Fernost - in Richtung der Toyota-Konzernzentrale, die mit ihrer Premium-Konzernmarke Lexus das Premium-Duo Audi und Mercedes in ein Trio verwandeln könnte. Audi-Sportchef und ITR-Beirat Dr. Wolfgang Ullrich bestätigt gegenüber motorsport aktuell Kontaktaufnahmen mit anderen Herstellern: "Es gab Gespräche, und ich würde auch nicht sagen, dass diese schon beendet sind."

War das Technische Reglement der Saison 2005 bereits mit Blick auf die Kostenreduktion und damit das Anwerben neuer Hersteller zum Leidwesen Audis, wo man sich offenbar eher schwertat, den A4 DTM angesichts beschränkter reglementarischer Möglichkeiten zum Saisonstart vollends auf das Niveau der Mercedes C-Klasse zu bringen, weitest gehend eingefroren, so sieht Dr. Ullrich keinen Grund für weitere Zugeständnisse beim technischen Niveau der DTM zu Gunsten möglicher Neueinsteiger. Stattdessen betrachtet er gerade das hohe Niveau der DTM als besonderen Einstiegsgrund:

"Das wäre, als ob keiner mehr zum 100-Meter-Lauf antritt, weil kurz zuvor ein neuer Weltrekord aufgestellt wurde. Das müsste doch eher doppelte Motivation sein!" Stattdessen zeigt sich der Österreicher erfreut über das modifizierte Sportliche Reglement der DTM, das ihr Niveau aus seiner Sicht hervorhebt: "Meiner Ansicht nach waren das neue Qualifying-Format und die neue Gewichtszuordnung ein guter Griff, der das sportliche Niveau der DTM stabilisiert hat."