Dr. Colin Kolles lässt sich Zeit. Er weiß, was er hat: Zwei ausgereifte, ehemals erfolgreiche, wenn auch kaum noch entwicklungsfähige DTM-Fahrzeuge in Gestalt des zweijährigen Audi A4, die beim Testen schon längst nicht mehr mit Defekten oder Abstimmungsschwierigkeiten Nerven kosten, dafür seinem neuen Team jedoch viel Zeit zur Einarbeitung in die DTM-Materie lassen. So schien es den Bayern rumänischer Abstammung bislang kaum zu stören, dass mit Vanina Ickx erst eine Piloten die Tests bestreiten kann.
Dennoch rückt die Zeit der Entscheidung für den zweiten Midland-Piloten immer näher - und nach wie vor bieten sich viele Kandidaten an. Während es um den spektakulärsten Kandidaten, Max Biaggi, mittlerweile äußerst still geworden und Mathias Lauda längst an die Konkurrenz mit Stern vergeben ist, liegt der Fokus auf zwei neuen potenziellen Besetzungen:
So bringt motorsport aktuell mittlerweile ein DTM-Debüt Maximilian Götz' ins Gespräch. Der 20-Jährige, dem Mercedes-Pilot Daniel La Rosa im Falle seiner Verpflichtung den Titel des jüngsten aktuellen DTM-Piloten überlassen müsste, verbrachte die vergangenen zwei Jahre in der Formel 3 Euro Serie und stünde einem DTM-Einstand auch in einem angejahrten Audi nicht abgeneigt gegenüber.
Weniger Euphorie dürfte der Gedanke an einen zweijährigen A4 DTM bei Kandidat Nummer zwei, Patrick Friesacher, hervorrufen. Zwar verfügt er beim Hinterherfahren über Erfahrung - diese jedoch erlangte er bereits in der Königsklasse F1, wo er zur Saisonmitte wegen ausgebliebener Zahlungen seiner Sponsoren ans Minardi-Team sein Cockpit räumen musste.
Dass Dr. Colin Kolles sein Team allerdings auch als Formel-1-Fahrschule versteht, könnte den Österreicher möglicherweise jedoch umstimmen, stünden ihm doch bei entsprechender Mitgift sowie annehmbaren Leistungen in der DTM eventuell ein Cockpit bei Kolles' Formel-1-Filiale MF1 Racing offen...
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