Im stolzen Rennfahreralter von 40 Jahren lässt Bernd Schneider von seinen gewohnt ehrgeizigen Zielen nicht ab - und setzt sich in Folge zweier mehr oder minder enttäuschenden Jahre erneut den fünften DTM-Titel zum Ziel. Nach rund 15 Jahren in DTM und ITC vermag den DTM-Rekordchampion zwar kaum noch etwas aus der Ruhe zu bringen. Eine gewisse Ehrfurcht vor der Konkurrenzsituation in der kommenden Saison kann Schneider allerdings nicht verhehlen.

"Sportlich gesehen könnte die Saison 2006 eine der härtesten überhaupt werden", bekundete der langjährige Mercedes-Pilot gegenüber DTM-News, "dieses Jahr rechne ich mit etwa 15 siegfähigen Fahrzeugen im Starterfeld. Eine so hohe Wettbewerbsdichte wie ich sie erwarte hat es in der DTM bislang sicherlich nicht gegeben."

Einzig beim Finallauf in Hockenheim durfte Schneider 2005 jubeln, Foto: Sutton
Einzig beim Finallauf in Hockenheim durfte Schneider 2005 jubeln, Foto: Sutton

So gilt Schneiders Augenmerk nicht nur den sieben gegnerischen Neuwagen von Audi und Mercedes - auch die zahlreichen Jahreswagen, die angesichts der reglementarisch für die neuen Modelle weit gehend eingefrorenen Entwicklung auch in ihrem zweiten Einsatzjahr für Furore sorgen könnten, lässt der Wahlmonegasse nicht außer Acht.

An einer angemessen Vorbereitung sollte der Kampf gegen die ausgeweitete Gegnerschaft dabei nicht scheitern: "Die Vorbereitungen haben schon längst begonnen. Mein Team arbeitet seit einiger Zeit ununterbrochen. Nun stehen die Tests im Vordergrund."

Und selbst wenn sich Schneider am Ende der Saison nicht als fünffacher DTM-Meister in die Geschichtsbücher des Tourenwagensports eintragen darf - anders als Michael Schumacher macht der DTM-Veteran einen möglichen Rücktritt nicht von den Erfolgen der kommenden Saison abhängig. Vielmehr entscheiden gemäß einer Absprache mit Schumacher die Karrierepläne des Kerpener F1-Rekordmeisters über Schneiders Schicksal mit: "Erst wenn Michael aufhört, dann werde auch ich mir Gedanken darüber machen..."