Der Mercedes C 180 in der Garage des Nachbarn, Gary Paffetts Mercedes C-Klasse in DTM-Ausführung und ein McLaren-Mercedes MP 4-20B: Drei Fahrzeuge, die kaum etwas gemeinsam zu haben scheinen. Während den nur begrenzt rasanten C 180 und die umso rasantere DTM-C-Klasse lediglich das Design der Karosserie verbindet, sind es seit wenigen Wochen die Zylinderzahl, die ein DTM-Mercedes mit einem McLaren-Mercedes aus der Formel 1 gemein hat.

Doch was Tabellen mit technischen Daten noch als allzu offensichtlich darzustellen scheinen, empfindet ein Rennfahrer vollkommen anders - insbesondere ein hochklassiger Vertreter wie Gary Paffett, der in Folge seiner erfolgreichen DTM-Saison 2005 zurzeit in den Genuss mehrer Formel-1-Testfahrten bei McLaren-Mercedes kommt:

Gary Paffett findet sich nicht nur in einer DTM-C-Klasse zurecht, Foto: Sutton
Gary Paffett findet sich nicht nur in einer DTM-C-Klasse zurecht, Foto: Sutton

"Eigentlich gibt es wenige Unterschiede, da die AMG-Mercedes C-Klasse ein sehr hoch entwickelter Tourenwagen ist", verneint Paffett gegenüber der offiziellen DTM-Webseite tiefgreifende Unterschiede zwischen den Fahreigenschaften seines DTM-Dienstwagens und dem McLaren-Mercedes, "der größte Unterschied ist mit Sicherheit, sich auf das Fahrzeuggewicht einzustellen." Ein Unterschied, der mit 450 Kilogramm - die DTM-C-Klasse ist damit um mehr als 75 Prozent schwerer als einer Formel-1-Bolide - durchaus beträchtlich ist.

Von einem ebenso deutlichen Unterschied nahm der Brite im Rahmen seiner Formel-1-Tests bei den Arbeitsweisen von F1- und DTM-Teams Notiz: "Offensichtlich haben die Teams eine sehr unterschiedliche Art zu arbeiten." Der achtfache DTM-Sieger präzisiert: "Ich denke, dass sich ein Formel-1-Fahrzeug dichter am Limit des technisch machbaren bewegt. Es gibt daher auch verschiedene Prozesse, welche während eines Testtages durchlaufen werden müssen." Für das schnellstmögliche Umrunden einer Rennstrecke stellen C-Klasse und MP 4-20B wiederum ähnliche Anforderungen: "Andererseits ist das Abstimmen der Autos ziemlich ähnlich."

Angesichts einer verblüffenden Anzahl an Gemeinsamkeiten zwischen Formel 1 und DTM liegt es somit nahe, dass sich ein DTM-Meister auch im Formel-1-Boliden annehmbar schlägt: "Ich denke, dass es sehr erfolgreich für mich war. Es war schon eine Herausforderung, aber ich habe mich sehr schnell mit dem Auto zurechtgefunden." So bewegte sich Paffett während seiner bisherigen Formel-1-Tests auf einem ähnlichen Zeitenniveau wie die etablierten McLaren-Mercedes-Testpiloten...