Mercedes kommt aus der Feierlaune nicht heraus. Nach Vierfach-Pole, Dreifachsieg und dem Gewinn der Teammeisterschaft in Istanbul dürfen sich die Stuttgarter auch in Hockenheim über eine gute Ausgangssituation freuen: Ausgerechnet Jamie Green, der bereits in Istanbul an der Vorentscheidung in der Fahrermeisterschaft nicht ganz unschuldig gewesen war, verhalf Mercedes, ebenso wie vor einem Monat auf dem EuroSpeedway Lausitz zu einer erneuten Pole Position.

Zwar fiel die Mannschaftsleistung im Qualifying weniger imposant aus als vor drei Wochen. Mit Bernd Schneider auf der provisorischen Pole Position, Jamie Green auf Platz zwei, Gary Paffett auf Rang sechs und Mika Häkkinen auf Position gelangten "nur" vier C-Klasse-Fahrer in die Super Pole, während Jean Alesi in der verbleibenden aktuellen Mercedes C-Klasse ebenso wie die Jahreswagen gänzlich außen vor blieb.

Auch in der Super Pole verlief nicht alles optimal: Während Mika Häkkinen mit einem Ausritt in der ersten Kurve einen Trend setzte, dem im Folgenden noch mehrere Piloten nacheifern sollten, und somit seinen achten Platz nicht zu verbessern vermochte, rutschte Gary Paffett eine Position nach unten und wurde Sechster - womit er sich allerdings in Anbetracht des 15. Rangs seines Rivalen Mattias Ekström gut abfinden konnte. Nachdem Jamie Green die vorläufige Bestzeit gesetzt hatte, trat Bernd Schneider zur Wiederholung seiner Pole Position aus dem vergangenen Jahr an - und scheiterte: Auf nahezu trockener Ideallinie konnte der Saarländer, ausgerüstet mit Regenreifen, nicht von seiner Qualifying-Bestzeit profitieren und landete schließlich auf Platz drei.

Dennoch verdient die Mercedes-Leistung Respekt: Erneut stellte sich die C-Klasse als unter feuchten Bedingungen stärkstes Fahrzeug heraus; ein Vorteil, der im Qualifying zunächst noch deutlich sichtbar war, in der Super Pole angesichts der rasant abtrocknenden Strecke jedoch leicht verblasste. Sollte es morgen zum zweiten Regenrennen in Folge kommen, so können die Stuttgarter dem dreifachen Titelgewinn wohl gelassen entgegen blicken, bleibt es trocken, so sind bittere Niederlagen - was auch der zweite Freitagstest unter trockenenen Bedingungen andeutete - ebenso wenig zu vermuten. Das einzige Fragezeichen bleiben Jamie Greens oft wenige imposante Starts; eine Befürchtung, die sich auch vor drei Wochen einmal mehr bestätigte...