Die letzte Opel-Dienstreise des Heinz-Harald Frentzen führt nach Hockenheim - dort, wo alles begann... Nach einer Formel-1-Karriere, die mit drei Grand-Prix-Siegen sowie einem Vizeweltmeistertitel zwar nicht ganz erfolglos verlief, die jedoch bei Prost, Arrows und Sauber ein zähes wie jähes Ende gefunden hatte, nahm der Mönchengladbacher im April 2004 in Hockenheim sein DTM-Debüt in Angriff - mit eher mäßigem Erfolg. Im roten Opel Vectra GTS V8, in den die Rüsselsheimer viele, letztlich unerfüllte Hoffnungen gesetzt hatten, landete Frentzen im Qualifying auf Platz 16, im Rennen auf Rang elf.

Die restlichen neun Rennen sollten nicht wesentlich erfreulicher verlaufen: Seinem Image als Pechvogel, das ihm schon zu Formel-1-Zeiten anhaftete, machte Frentzen auch in der DTM alle Ehre: Die technischen Defekte und Kollisionen wollten in jener Saison 2004 für ihn kein Ende nehmen; ganz nebenbei blieb auch Frentzen selbst hinter den Erwartungen zurück. Worin er sich nicht von seinem Arbeitgeber unterschied...

"Ich habe Opel nicht so helfen können, wie ich wollte", bekannte Frentzen gegenüber Welt am Sonntag. Seine Hoffnungen, angesichts seiner schon in der Formel 1 geschätzten technischen Kompetenz den lahmenden Opel auf die Sprünge zu helfen, bestätigten sich nicht. "Vielleicht habe ich mich ein bisschen überschätzt", gibt der 38-Jährige unumwunden zu. Eine Bewerbung für einen Wechsel zu Audi oder Mercedes sieht anders aus...

Während Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bereits diese Woche jegliches Interesse an dem ehemaligen Mercedes-Nachwuchspiloten zurückwies, waren von Audi bislang zwar keine abweisenden Signale zu vernehmen - vom Umwerben des Möchengladbachers ist man allerdings offenbar weit entfernt.

Und das, obwohl bei Frentzen in diesem Jahr durchaus eine deutliche Steigerung zu beobachten war: In Brünn und Zandvoort fuhr der zweifache Familienvater die beiden einzigen Opel-Podestplätze ein; zwei weitere Male landete er in den Punkten. Zeitweise erschien Frentzen als der stärkste Opel-Pilot. Sollte Frentzens aktive Rennfahrerkarriere somit gemeinsam mit dem DTM-Engagement Opels beendet sein, hat diese zumindest ein würdiges Ende gefunden - bevor er, wie er selbst spekulierte, als Teamchef eines eigenen Motorsportteams in Erscheinung treten könnte...