War bis vor kurzem noch die theoretische Möglichkeit Mattias Ekströms, die Titelverteidigung bereits in Istanbul erfolgreich abzuschließen, in aller Munde, so darf nun über eine Vorentscheidung zu Gunsten Gary Paffetts spekuliert werden: Nicht nur die Pole Position des jungen Briten, sondern auch der Umstand, dass auch die Startplätze zwei bis vier fest in Mercedes-Händen sind, lassen ein Scheitern Paffetts auf dem türkischen Kurs eher unwahrscheinlich erscheinen.

Die positive Angewohnheit der Stuttgarter, in der Super Pole nochmals eine Steigerung im Vergleich zur Super Pole an den Tag zu legen, kam auch diesmal zum Vorschein - und das angesichts der Qualifying-Ergebnisse auf noch höherem Niveau: Mit Gary Paffett, Bernd Schneider, Mika Häkkinen und - wenn auch denkbar knapp - Jean Alesi war die H.W.A.-Mannschaft geschlossen in die Super Pole eingezogen; auch das Persson-Duo Jamie Green und Bruno Spengler war vollzählig vertreten. Lediglich das Mücke-Team mit seinen beiden C-Klasse-Jahreswagen blieb außen vor - obgleich Bruno Spengler eindrucksvoll demonstrierte, was mit einem C-Klasse-Jahreswagen auf dem Istanbul Speedpark im Bereich des Möglichen lag:

Ausgerechnet der Kanadier eroberte mit einer Zeit von 1:47.208 Minuten, die nur etwa ein Zehntel über der späteren Pole-Zeit Paffetts lag, die provisorische Pole Position. In der Super Pole bestätigte Spengler seine hervorragende fahrerische Leistung mit Position drei; eine Ausgangsposition, die er bereits vom Norisring kennt. Doch auch seine Markenkollegen wussten allesamt zu überzeugen: Jeweils mit fehlerfreien wie schnellen Runden wussten Gary Paffett, Bernd Schneider und Jamie Green die Performance der aktuellen C-Klasse vollends auszuschöpfen und lieferten sich ein Fernduell um die Pole Position.

Die Formel-1-Veteranen Mika Häkkinen und Jean Alesi vermochten jenes Tempo dagegen nicht ganz mitzugehen; auf den Plätzen sieben und acht sortierten sie sich hinter Audi-Titelanwärter Mattias Ekström und Opel-Senior Manuel Reuter ein. An der hervorragenden Mannschaftsleistung, zu denen zweifellos auch die gelungene Abstimmungsarbeit der Ingenieure zu zählen ist, ändert dies jedoch nichts: Sollte das Persson-Duo die bevorzugt auf guten Startplätzen auftretende Startschwäche morgen abstellen können, so steht einem ungefährdeten Mercedes-Sieg nichts im Wege. Auch eine Wiederholung des Norisring-Ergebnisses von 2004 erscheint angesichts der überlegenen Performance der Stuttgarter Mittelklasselimousine nicht ausgeschlossen: Damals eroberten drei Mercedes-Piloten samt Gary Paffett das Podest, während sich Mattias Ekström über einen vierten Platz durchaus erleichtert zeigte...