Opel im Dreikampf um den Sieg - nach dem Crash-Spektakel auf dem Norisring, das für Sieganwärter Marcel Fässler recht unglücklich endete, kamen die DTM-Fans auch hier in den Genuss dieses vergleichsweise seltenen Bildes. Zwar sollte es auch diesmal nicht ganz zum Triumph reichen; dennoch präsentierten sich die Rüsselsheimer so stark wie schon seit Jahren nicht mehr. Mit dem dritten Rang Heinz-Harald Frentzens, dem zweiten Opel-Podestrang des Jahres, fand der Kampf auf dem Dünenkurs für die Marke mit dem Blitz dennoch ein mehr als versöhnliches Ende.

Von Beginn an wusste Heinz-Harald Frentzen zu überzeugen: Während Marcel Fässler beim Start von Position zwei aus zwei Plätze verlor, setzte sich Frentzen vom dritten Startplatz aus hinter den führenden Bernd Schneider und wehrte die Angriffe des drittplatzierten Mattias Ekström erfolgreich ab. Diese waren ohnehin nicht von langer Dauer - schnell gelang es dem Mönchengladbacher, sich zum Schweden einen geringen, aber ausreichenden Abstand zu erarbeiten.

Anders als '03 gelang der Radwech-sel - wenn auch eher gemächlich, Foto: Sutton
Anders als '03 gelang der Radwech-sel - wenn auch eher gemächlich, Foto: Sutton

Nachdem Bernd Schneider bereits in Runde sieben, eine Runde später als der mittlerweile fünftplatzierte Fässler, in die Boxengasse eingebogen war, kam es für die Opel-Fans zum höchsten der Gefühle: Ein roter Vectra GTS V8 führte das Rennen an - ohne sich von Mattias Ekström in Bedrängnis bringen zu lassen. Erst in der 16. Runde stattete Frentzen seinen Mechanikern einen Boxenbesuch ab. Zwar fädelte sich der Formel-1-Vizeweltmeister von 1997 vor Schneider, der seinerseits bei einer Kollision mit Rinaldo Capello Zeit eingebüßt hatte, wieder ins Rennen ein - der späte erste Boxenstopp sollte sich angesichts nachlassenden Grips der Reifen und damit einhergehenden Zeitverlusts auf Gary Paffett allerdings als Fehler herausstellen.

Auch den zweiten Boxenstopp nahm Frentzen, wiederum nach einigen Führungsrunden, als Letzter des Top-Trios in Angriff - womit die Niederlage gegen Paffett und Ekström besiegelt war. Der dreifache Grand-Prix-Sieger gelangte vor Marcel Fässler zurück auf die Strecke, der ein eher unauffälliges aber dennoch nicht zu verachtendes Rennen bestritt. Während Frentzen jedoch in der Schlussphase noch den Abstand auf Ekström zu verringern wusste, scheiterte Fässler im Kampf gegen Tom Kristensen in der letzten Kurve - Platz fünf für den Schweizer.

Mit mäßigen Erfolg bestritt Manuel Reuter sein 200. Rennen, Foto: Sutton
Mit mäßigen Erfolg bestritt Manuel Reuter sein 200. Rennen, Foto: Sutton

Im Gegensatz zu Fässler und insbesondere Frentzen erbrachten Manuel Reuter und Laurent Aiello dagegen weniger erfreuliche, weil eher kollisionsträchtige Leistungen: Sowohl für den Mainzer als auch für den Franzosen hagelte es nach Berührungen mit Mika Häkkinen und Joest-Pilot Frank Stippler berechtigte Durchfahrtsstrafen - mit dem Rennausgang hatten beide fortan nichts mehr zu tun.

An der überzeugenden Gesamtleistung der Rüsselsheimer ändern jene Missgeschicke wenig: Zwar auch angesichts eines in Zandvoort durchaus nützlichen Mindestgewichts von 1.030 Kilogramm, insbesondere jedoch auf Grund eines perfekt ausbalancierten und abgestimmten Vectra GTS, der an diesem Wochenende kaum einen Vergleich zu scheuen brauchte, sowie einer großartigen fahrerischen Leistung Heinz-Harald Frentzens durfte Opel sein erfolgreichstes Wochenende der Saison feiern. Sollte sich die Formkurve der Rüsselsheimer in den drei letzten Saisonrennen bestätigen, so dürfte der Abschied von der traditionsreichen Marke in zwei Monaten umso schwerer fallen...