Am vergangenen Sonntag triumphierte der Audi R8 zum fünften Mal bei den 24 Stunden von Le Mans. Nun sorgt wieder der Audi A4 DTM für Schlagzeilen: Bei extrem schwülem Sommerwetter bestimmten die Audi Piloten am Freitag bei den beiden DTM-Tests in Oschersleben das Tempo. Im ersten Test am Vormittag war Martin Tomczyk der Schnellste. Am Nachmittag fuhr sein Teamkollege aus dem Audi Sport Team Abt Sportsline, Mattias Ekström, die schnellste Zeit des Tages. Tom Kristensen belegte jeweils den zweiten Platz. Der Däne ist nach seinem Rekordsieg in Le Mans an diesem Wochenende besonders von Fans umlagert.

Auch die Audi A4 DTM aus dem Vorjahr fühlen sich auf der Strecke im Motopark Oschersleben, auf der sie 2004 einen Doppelsieg erzielten, weiterhin wohl: Am Vormittag erzielte Christian Abt die drittbeste Zeit. Im zweiten Test lag Abt mit dem A4 DTM des Audi Sport Team Joest lange an der Spitze des Feldes, ehe er wegen einer undichten Leitung viel Zeit an der Box verlor.

Die schnellsten 15 Fahrzeuge lagen am Freitag innerhalb einer Sekunde. Da auf der 3,667 Kilometer langen Strecke in der Magdeburger Börde das Überholen als extrem schwierig gilt, ist das Qualifying besonders wichtig.

Mattias Ekström:
Hier in Oschersleben ist es sehr nützlich, ein wenig Rallye-Erfahrung zu haben, denn es liegt so viel Kies und Schmutz auf der Strecke. Aber zum Ende der beiden Testsitzungen habe ich mich dann wieder darauf besonnen, ein Rennfahrer zu sein und Abstimmungen für das Qualifying und das Rennen herausgefahren. Ich glaube, wir sind für das Wochenende gerüstet.

Tom Kristensen:
Zuerst einmal ein Dankeschön an meinen Ingenieur und mein Team: Mein Audi A4 war heute genauso perfekt, wie wir ihn vor drei Wochen in Brünn abgestellt haben. Hier in Oschersleben ist aufgrund der wechselnden Verhältnisse auf dem Asphalt jede Runde anders. Trotzdem konstante Zeiten zu fahren, ist eine große Herausforderung. Generell war es ein guter Freitag.

Martin Tomczyk:
Wir haben uns heute Nachmittag lange mit einem Long-run beschäftigt, der sehr zufrieden stellend war. Morgen im freien Training werden wir uns noch ein bisschen besser auf das Qualifying vorbereiten. Die Hitze im Cockpit ist bei diesen Außentemperaturen enorm. Aber viel anstrengender ist es, eine gute Zeitrunde hinzubekommen, weil ständig Sand auf der Strecke liegt.

Christian Abt:
Ich bin sehr zufrieden, denn wir sind für das Qualifying schon gut gerüstet. Morgen werden die Abstimmung nur noch etwas verfeinern. Im Warm-up am Sonntag werden wir noch etwas für das Rennen tun. Mein A4 fühlt sich super an und ist schnell. Die Startpositionen sind in Oschersleben besonders wichtig. Es ist fast unmöglich, selbst ein deutlich langsameres Auto zu überholen.

Allan McNish:
Heute Vormittag haben wir wegen ein paar Reparaturen fast 40 Minuten verloren. Die Balance meines A4 ist schon recht gut, auch mein Long-run war okay. Aber trotzdem müssen wir uns bis morgen noch steigern. Ich bin zuletzt 1998 hier gefahren und muss die Strecke noch einmal neu lernen. Es kommt in Oschersleben darauf an, enorm präzise und konstant zu fahren.

Pierre Kaffer:
Ich bin mit dem heutigen Tag ganz zufrieden. Wir waren heute gut dabei, und ich denke, dass wir morgen noch zulegen können. Beim Setup haben wir einen neuen Weg eingeschlagen, der ganz gut war. Wir haben heute viel am Auto ausprobiert und wieder einiges dazugelernt. Die Zeitabstände sind einmal mehr unheimlich knapp. So ist die DTM eben: super spannend für die Zuschauer.

Frank Stippler:
Ich hatte im zweiten Test etwas Pech: Es fing stärker an zu regnen, als ich mit neuen Reifen in die Einführungsrunde gegangen bin. Deshalb bin ich meine schnellste Zeit erst in der dritten Runde gefahren. Ich hoffe, dass es morgen besser läuft.

Rinaldo Capello:
Die heutige Position sagt nichts darüber aus, wie gut das Auto ist. Wir haben das Auto vom ersten zum zweiten Test stark verbessert. Auf alten Reifen war ich am Nachmittag sehr schnell. Mit dem ersten neuen Reifensatz hatte ich keine Probleme, danach musste ich wegen eines Problems an der Servolenkung aufhören.

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest):
Bis jetzt sieht es ganz gut aus für uns, auch wenn Christian und ‚Dindo´ (Capello) etwas Zeit an der Box verloren haben. Trotzdem konnten wir unser Programm abarbeiten. Ich denke, wir sind noch stärker, als es auf der Ergebnisliste aussieht. Wir haben heute viel ausprobiert. Einiges hat gut funktioniert, anderes nicht – aber dafür gibt es ja die Tests. Jetzt müssen wir für morgen alles aussortieren.

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline):
Unsere Doppelsieger von Brünn haben auch heute wieder das Tempo gemacht – das ist schon mal ein schöner Einstieg ins Rennwochenende. Tom hat sich von seinem Triumph in Le Mans offenbar bestens erholt und würde am liebsten am Sonntag gleich noch einen draufsetzen. Wir wollen jetzt versuchen, diese starke Mannschaftsleistung auch morgen Nachmittag zu wiederholen, wenn es ins Zeittraining geht.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
Wir sind mit dem heutigen Ergebnis zufrieden. Obwohl die Strecke jeweils nach wenigen Minuten wegen der vielen Ausrutscher schon sehr schmutzig war, konnten alle unsere Fahrer ein ordentliches Setup erarbeiteten. Wie wir es erwartet haben, geht es hier in Oschersleben besonders eng zu. Die Zuschauer dürfen sich auf ein spannendes Qualifying freuen.