"Ich liebe Brünn. Diese Kurven sind einfach geil!" - so jubelte der amtierende Champion Mattias Ekström über seinen ersten DTM-Sieg in der Saison 2005 und zehn wichtige Meisterschaftspunkte. Zweiter auf dem Automotodrom im tschechischen Brünn wurde im Audi A4 DTM der Däne Tom Kristensen.

Sein Rückstand auf den Sieger betrug nur knapp drei Zehntelsekunden. Opel-Pilot Heinz-Harald Frentzen genoss den Jubel der Fans. 38.000 waren an diesem Wochenende nach Brünn gereist und feierten mit dem Mönchengladbacher seinen dritten Platz. Im vierzehnten DTM-Rennen seiner Karriere fuhr er erstmals auf das Podium.

Frentzen gewann im Opel Vectra GTS V8 das Startduell gegen den Meisterschaftsführenden Gary Paffett (Mercedes-Benz) und lieferte sich im Rennverlauf packende Duelle mit Mattias Ekström und Tom Kristensen. Ekström profitierte von einem schnellen ersten Boxenstopp und übernahm bis zum Rennende die Spitze.

"Mein kurzer erster Stopp war die Schlüsselsituation für den Sieg", analysierte Ekström nach dem Rennen. Kristensen erhöhte den Druck, überholte Frentzen und fuhr vor dem ehemaligen Formel-1-Piloten auf Platz zwei. Damit wiederholten die beiden Audi-Piloten ihren Doppelsieg aus dem Vorjahr.

Überglücklich war Heinz Harald Frentzen über sein bestes DTM-Rennen: "Das Ergebnis ist sensationell. Ich habe hart gekämpft. Mehr war heute aber nicht drin". Der von Platz eins ins Rennen gegangene Paffett wurde wegen eines Frühstarts mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Der Brite fiel weit zurück, kämpfte sich aber durch das Feld bis auf Rang vier vor.

Jamie Green in der AMG-Mercedes C-Klasse als Fünfter und das nachfolgende Audi-Trio mit Christian Abt, dem Schotten Allan McNish und Frank Stippler, sicherten sich wichtige Zähler. Mit Abt und Stippler sammelten erneut zwei Vorjahreswagen-Fahrer Punkte. Unglücklich verlief das Rennen für McNish. Der ehemalige Formel-1-Pilot erhielt eine Durchfahrtsstrafe, da er bei seinem ersten Pit-Stopp in der Boxengasse zu schnell war. Der Auftaktsieger aus Hockenheim Jean Alesi ging als Neunter ohne Punkte leer aus.

Pech hatte der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen. Der Sieger des vergangenen Rennens in Spa musste bereits in der dritten Runde mit einem Reifenschaden an die Box und belegte am Ende Platz 13.

In der Gesamtwertung führt nach seinem heutigen Sieg der 26 Jahre alte Ekström mit 27 Punkten. Zweiter mit 24 Zählern ist Paffett vor den beiden Drittplatzierten Häkkinen und Alesi (jeweils 17). Das nächste DTM-Rennen findet vom 24. bis 26. Juni in Oschersleben statt.

Mattias Ekström (Sieger, Audi Sport Team Abt Sportsline):
Über den Sieg bin ich sehr glücklich. Mein erster Boxenstopp war sicherlich die Schlüsselsituation für den Sieg. Hätte ich nur eine halbe Sekunde länger gestanden, wäre ich als Dritter zurück ins Rennen gekommen.

Tom Kristensen (2. Platz, Audi Sport Team Abt):
Wir sind zurück im Geschäft. Der Doppelsieg für Audi ist super. Für mich persönlich war heute allerdings noch mehr drin. Nach einem schlechten Start, hatte ich einen tollen Zweikampf mit Heinz-Harald. Beim ersten Überholversuch berührte ich ihn, aber das gehört zum Rennen dazu.

Heinz-Harald Frentzen (3. Platz, Stern Team OPC):
Es ist toll, wieder auf dem Podium zu stehen. Das Ergebnis ist sensationell. Damit haben wir nicht gerechnet. Es war wichtig, dass ich mich beim Start behauptet habe. So konnte ich das Maximale aus dem Auto herausholen. Gegen Ende des Rennens war Audi einfach zu stark. Mattias machte starken Druck, ich versuchte gegen zu halten, aber mehr war nicht drin.

Gary Paffett (4. Platz, DaimlerChrysler Bank AMG-Mercedes):
Der Frühstart war mein Fehler. Obwohl ich daraus keinen Nutzen ziehen konnte, wurde ich dennoch zu Recht bestraft. So sind die Regeln. Mein Fehler kostete uns einen Podiumsplatz. Mit Position vier und den dafür erhaltenen fünf Punkten haben wir Schadensbegrenzung betrieben.

Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich:
Es war ein spannendes Rennen. Die Zuschauer bekamen tollen Tourenwagensport geboten. Das gesamte Team hat sehr professionell gearbeitet. Mit unserem Doppel-Sieg sind wir sehr zufrieden und glücklich. Insgesamt haben wir eine tolle Mannschaftsleistung geboten.

Opel-Motorsportchef Volker Strycek:
Wir freuen uns riesig über den dritten Platz. Heinz-Harald ist ein super Rennen gefahren und war absolut in der Lage, den Speed heute mitzugehen. Die harte Arbeit der gesamten Mannschaft hat sich ausgezahlt.

Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug:
Glückwunsch an Audi für den Sieg und an Opel und Heinz-Harald Frentzen zu dieser sehr guten Leistung. Das war heute nicht unser Rennen. Gary ist exzellente Rundenzeiten gefahren, konnte sich so nach seinem Frühstart noch den vierten Platz sichern und fünf wichtige Punkte sammeln. Trotzdem war es ein tolles Rennen. Der Titelkampf bleibt offen. Ich freue mich auf Oschersleben.