Drittes Saisonrennen, zweiter Sieg: Lucas Auer ist derzeit on fire! Der junge Mercedes-Pilot gewann den Auftaktlauf der DTM auf dem Lausitzring, führt die Gesamtwertung weiter an und gilt deshalb erst einmal als Favorit auf die Meisterschaft. Beeindruckend war aber nicht nur seine Performance in den Rennen, sondern seine Gelassenheit und Coolness. Auer scherzt und spaßt herum, lässt das Rennfahren schon fast als Leichtigkeit erscheinen.

"Ich bin aufgedreht und immer für einen Witz zu haben, solange es nicht unter die Gürtellinie geht", sagte Auer nach seinem dominanten Lausitz-Sieg - jenem Ort, wo er im vergangenen Jahr seinen ersten Triumph in der DTM gefeiert hatte. Auer locker: "Mit mir kann man alles machen."

Ein Fan namens Eki

Schon seit längerer Zeit hat Auer einen speziellen 'Fan' im Fahrerlager. Niemand geringeres als Mattias Ekström. Einer, der ziemlich deutlich sagt, was er von anderen Fahrern hält. Nasenbohrer. Pappnasen. Man kennt es noch. Für Auer hat der Audi-Veteran allerdings seit längerer Zeit nur positive Worte, lobt ihn bei jeder Gelegenheit. So auch am Samstag in der Lausitz.

Ekström auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com: "Wenn der Junge keine Formel 1 fährt, dann fährt wahrscheinlich kein DTM-Fahrer mehr Formel 1. Er hat mehr als genügend Talent. Er hat gelernt, wie man DTM fährt, da kann man nur den Hut ziehen. In 16 Jahren habe ich noch nicht so viele Rennfahrer wie ihn erlebt: Sympathisch, korrekt, benimmt sich immer gut, ist brutal schnell und macht wenige Fehler."

Auer liebäugelt mit Formel 1

Es ist kein Geheimnis, dass Auer einem Engagement in der Formel 1 nicht abgeneigt wäre. Das hatte er schon im vergangenen Jahr durchblicken lassen. Mit Gerhard Berger als Onkel und gleichzeitigem DTM-Boss sind die Chancen zumindest nicht kleiner geworden. "Ich sehe keinen Grund, warum er es nicht in die Formel 1 schaffen sollte", sagte Ekström. "Der Junge hat nur Vorteile. Wenn ich Mercedes wäre, würde ich überlegen, ihn dahin zu bringen. Und klein ist er auch noch!"

Pascal Wehrlein hat beim Spanien GP bereits zum zweiten Mal gezaubert, Foto: Motorsport-Magazin.com
Pascal Wehrlein hat beim Spanien GP bereits zum zweiten Mal gezaubert, Foto: Motorsport-Magazin.com

Der Weg bis zur DTM-Meisterschaft ist noch lang, doch der Titelgewinn wäre sicherlich ein gutes Argument für Auer, noch heftiger an der Tür zur Formel 1 anzuklopfen. Bis es soweit ist, versucht Mercedes-Teamchef Uli Fritz die inzwischen hohe Erwartungshaltung an Auer zu dämpfen. "Ich erinnere an Jamie Green 2015", sagte Fritz zu Motorsport-Magazin.com. "Der erschien als uneinholbar und am Ende hat Pascal Wehrlein die Meisterschaft gewonnen."

Wehrleins anschließender Weg ist bekannt... Dass Mercedes mit Auer ein weiteres Juwel in den eigenen Reihen hat, wusste Fritz schon früher: "Lucas war schon letztes Jahr bockstark. Er gehört zu den Titelkandidaten, das hat aber weniger mit den letzten drei Rennen zu tun. Hier hat er gewonnen, aber er hat uns schon letztes Jahr ein paar Mal in die Suppe gespuckt mit dem Gewicht, weil er top theoretische Rundenzeiten gefahren ist. Er hat die Runden aber nicht immer zusammenbekommen. Daran hat er stark gearbeitet und jetzt kriegt er es auch hin."