Neuer DTM-Boss

Ende März wurde es verkündet: Gerhard Berger wird neuer DTM-Boss und soll frischen Wind in die eingerostete DTM bringen. Mit neuen Visionen soll die Tourenwagenserie an ihre alten Glanzzeiten anknüpfen und erneut deutlich attraktiver werden. Da Berger jedoch erst relativ kurz vor der Saison seinen neuen Posten angetreten hat, war sein Einfluss auf die aktuelle Saison jedoch noch eher gering.

Weniger Autos

Statt wie bisher acht Fahrzeuge pro Marke, gehen in der DTM 2017 nur noch sechs Boliden pro Hersteller an den Start. Das macht eine Verringerung von 24 auf 18 Autos im Feld. Weniger Spannung wird es dadurch nicht geben.

  • Pro Marke starten nur noch sechs Piloten

Weniger Teams

Für weniger Autos braucht man auch weniger Teams. Mercedes ändert sein Konzept am deutlichsten. Statt der bisherigen Teams setzt die Marke mit dem Stern auf HWA als Einsatzteam. BMW tritt mit RMG und RBM immerhin noch mit zwei Teams an. Damit verbleibt nur Audi beim gewohnten Stil mit zwei Fahrzeugen pro Einsatzteam.

  • Audi als einziger Hersteller mit drei Teams
  • BMW verabschiedet MTEK und Schnitzer
  • Mercedes setzt voll auf HWA

Das sind die sechs Mercedes-Boliden der DTM-Saison 2017, Foto: Mercedes-Benz
Das sind die sechs Mercedes-Boliden der DTM-Saison 2017, Foto: Mercedes-Benz

Neue Fahrer

Trotz der Reduzierung der Fahrzeuge kommen 2017 gleich mehrere Fahrer neu in die DTM. Rene Rast darf nach Einsätzen als Ersatzfahrer nun als Stammpilot ins Cockpit. Loic Duval ergänzt das DTM-Team aus Ingolstadt. Mercedes holt sich einen etablierten Piloten zurück. Maro Engel fuhr zwischen 2008 und 2011 bereits in der DTM.

  • Rast jetzt Stammpilot
  • Duval wechselt von der WEC in die DTM
  • Mercedes holt Engel zurück
  • Mortara wechselt zu Mercedes

Nicht mehr dabei

Wenn es bei einer Reduzierung der Fahrzeuge neue Fahrer gibt, muss es auch einige Fahrer geben, die nicht mehr in der DTM starten. Die Ex-Champions Timo Scheider und Martin Tomczyk sowie Miguel Molina, Adrien Tambay, Antonio Felix da Costa, Maximilien Götz, Daniel Juncadella und Christian Vietoris mussten ihre Cockpits räumen.

Die Autos

Für 2017 stand schon länger eine Änderung der technischen Regulierungen fest. Sie sollen dafür sorgen, dass die DTM-Boliden wieder schwieriger zu kontrollieren sind und gleichzeitig schneller. Mehr Motorleistung, weniger Aerodynamik und und ein neues DRS stellen die Fahrer vor neue Herausforderungen.

  • 520 PS statt bisher 500 PS
  • Weniger Aerodynamik
  • Zweigeteilter Heckspoiler mit einer DRS-Lamelle

Die Reifen

Doch wurden nicht nur die Autos geändert, sondern auch deren Verbindung zur Straße. Hankook hat eine komplett neue Reifengeneration entwickelt, die deutlich weicher ist als die bisherigen Reifen. Das erlaubt mehr Grip auf eine Runde, aber bringt auch einen Nachteil mit sich. Die Pneus halten nicht mehr so lange. Dadurch haben die Fahrer und Teams eine weitere strategische Komponente. Zudem sind die Heizdecken für die Reifen verboten, was bei den Boxenstopps für weitere Unterschiede sorgt.

  • Weichere Reifen, die aber nicht mehr so lange halten
  • Keine Heizdecken mehr

Das Rennformat

Im Zuge der Regelrevolution wurde auch das Rennformat noch weiter optimiert. Weil die Sprintrennen am Samstag meist einer Prozession glichen, wurde das Sprint-Format abgeschafft. Stattdessen fahren die Piloten auch am Samstag ein einstündiges Rennen mit Pflichtboxenstopp. Zudem hat sich die DTM feste Startzeiten gesetzt. Das Samstagsrennen wird um 14:45 Uhr starten, das Sonntagsrennen eine halbe Stunde später um 15:15 Uhr.

  • Auch am Samstag 60-Minuten-Rennen mit Pflichtboxenstopp
  • Feste Startzeiten für die Rennen

Die Boxenstopps

So viel Personal wird es bei den Boxenstopps nicht mehr geben, Foto: Simninja
So viel Personal wird es bei den Boxenstopps nicht mehr geben, Foto: Simninja

Für Pflichtboxenstopps in den Rennen gelten auch neue Vorschriften. Es darf nicht mehr so viel Personal am Auto arbeiten und statt einem Schlagschrauber pro Rad ist nur noch ein Schlagschrauber pro Seite erlaubt. Das Boxenstoppfenster, das die Strategie mehr oder weniger vorgab, ist auch abgeschafft worden.

  • Kein Boxenstoppfenster mehr
  • Weniger Personal beim Boxenstopp
  • Nur noch zwei Schlagschrauber beim Reifenwechsel

Die Punkte

Die Punkte gab es in der DTM bisher nur für die Rennen. Jetzt gibt es jedoch auch für die Qualifikation Meisterschaftspunkte zu holen. Für die Pole Position, die zuvor bereits immens wichtig für die Position im Rennen war, gibt es ab jetzt auch drei Punkte für die Meisterschaft. Ein zusätzlicher Anreiz, in der Qualifikation alles zu geben.

  • Punkte in der Qualifikation
  • Bis zu 12 zusätzliche Punkte pro Wochenende

Das Funkverbot

In der DTM hat jetzt auch ein Funkverbot Einzug gehalten. Ab 2017 ist in den Rennen die Informationsübermittlung von der Box zum Fahrer verboten, zumindest per Funk. Erlaubt ist weiterhin die Kommunikation über Boxentafel. Aufgehoben wird das Verbot nur wenn das Auto in der Boxengasse ist und für sicherheitsrelevante Hinweise, wie zum Beispiel gelbe Flaggen oder während einer Safety-Car-Phase.

  • Information von der Box an den Fahrer nur noch über Boxentafel
  • Nur im Rennen
  • Nur sicherheitsrelevante Ausnahmen

Neue Safety-Car-Regel

Eine der spannendsten neuen Regeln ist der neue Re-Start hinter dem Safety-Car. Statt in einer Reihe zu starten, ordnen sich die Piloten zukünftig in einer zweireihigen Formation an. Dadurch soll es nach einer Neutralisierung direkt zu mehr Zweikämpfen kommen.

  • Re-Start in zwei Reihen nach Safety-Car-Phasen