Der Nächste, bitte: Audi hat nach BMW seinen Fahrerkader für die DTM-Saison 2017 bekanntgegeben. Und bei den Ingolstädtern tut sich mächtig was: Mit Rene Rast und Loic Duval geben zwei Neulinge nächstes Jahr ihr Debüt im Audi-Tourenwagen.

Verabschieden müssen sich wie erwartet Miguel Molina und Adrien Tambay. Mit den arrivierten Mattias Ekström, Mike Rockenfeller, Jamie Green und Nico Müller ist das auf sechs Autos reduzierte Lineup komplett. Timo Scheider hatte seinen Abschied beim letztjährigen Saisonfinale bekanntgegeben, Edoardo Mortara wechselt zu Mercedes. Auf welche Teams die sechs Fahrer aufgeteilt werden, entscheidet Audi erst zu Beginn des neuen Jahres.

"Wir freuen uns, dass unsere Fahrermannschaft für die neue DTM-Saison komplett ist", sagte Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport. "Mit Mattias und Mike haben wir zwei DTM-Champions an Bord, die für mich im nächsten Jahr zu den Favoriten zählen, und das nicht zuletzt wegen der neuen Regeln und Reifen. Jamie ist fraglos einer der stärksten Piloten in der DTM. Nico hat uns in der vergangenen Saison mit konstant guten Leistungen und seinem ersten DTM-Sieg überzeugt."

Endlich in der DTM angekommen

Rast kam in der vergangenen Saison bereits zweimal für Audi zum Einsatz und darf nun eine komplette Saison für die Ingolstädter bestreiten. "Rene hat nicht nur mit seinem starken Auftritt beim Finale in Hockenheim gezeigt, dass er auch in der DTM ganz vorne mitfahren wird", sagte Gass. Rast kam in Zandvoort 2016 mehr als überraschend zu seinem späten Debüt in der DTM. In Hockenheim durfte Rast als Ekström-Vertreter sogar noch einmal ran.

Rast stand seit vielen Jahren auf dem Sprung in die DTM. Der 30-Jährige blickt auf zahlreiche Testfahrten für Audi und auch BMW zurück - doch letztendlich klappte es aus unterschiedlichen Gründen nie. Stattdessen feierte Rast für Audi Erfolge im GT3-Rennwagen und später auf der Langstrecke. Für Audi gewann der frühere Porsche-Cup-Spezialist das ADAC GT Masters sowie die 24 Stunden am Nürburgring.

Rene Rast hat es mit großem Anlauf endlich in die DTM geschafft, Foto: Audi Sport
Rene Rast hat es mit großem Anlauf endlich in die DTM geschafft, Foto: Audi Sport

Le-Mans-Power für die DTM

Mit Duval setzt Audi auf ein völlig neues Gesicht in der DTM. Der 34-Jährige war zuletzt für den Hersteller in der WEC Langstrecken-WM unterwegs und stand nach Audis Ausstieg zunächst ohne Werkscockpit da. "Mit Loïc haben wir einen unserer besten Fahrer aus dem Le-Mans-Programm in die DTM-Mannschaft integriert", sagte Gass. "Ich bin davon überzeugt, dass wir für die Saison 2017 fahrerisch top aufgestellt sind und sechs starke Typen im Team haben."

Seit 2012 startete Duval im LMP1-Boliden, 2013 gewann er gemeinsam mit Tom Kristensen und Allan McNish die Fahrerweltmeisterschaft sowie die 24 Stunden von Le Mans. Seit zwei Jahren ist Duval zudem in der Formel E für Dragon Racing unterwegs. Da sich das DTM-Wochenende auf dem Lausitzring 2017 und der Paris ePrix terminlich überschneiden, dürfte Duval auf ein Formel-E-Rennen verzichten müssen.

Loic Duval wechselt von der Langstrecke in die DTM, Foto: Audi Sport
Loic Duval wechselt von der Langstrecke in die DTM, Foto: Audi Sport

Vier Abschiede

Über die vier ausrangierten Piloten Scheider, Mortara, Tambay und Molina sagte der ebenfalls scheidende Motorsportchef Dr. Wolfgang Ulrich: "Ich danke Miguel, Edo, Timo und Adrien für die gemeinsamen Jahre in der DTM und wünsche ihnen für die Zukunft alles Gute. Wir haben immer gut zusammengearbeitet und gemeinsam schöne Erfolge gefeiert. Entsprechend schwer ist uns bei jedem der vier der Abschied gefallen. Die bevorstehende Winterpause werden wir nun nutzen, uns mit dem veränderten DTM-Fahrerkader auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten."

Somit stehen die Sechser-Kader von Audi und BMW für die kommende Saison fest. Die Münchner setzen nach den Abgängen von Martin Tomczyk und Antonio Felix Da Costa auf die gleiche Besetzung wie 2016. Spannend bleibt es bei Mercedes, wo sich die Bekanntgabe bis Januar hinauszögern könnte. Im Zuge der Fahrerfeld-Verkleinerung sowie Neuzugang Mortara müssen einige Fahrer noch zittern.