Kaum ist die DTM-Saison 2016 vorbei, geht es Vollgas in Richtung 2017. Dazu finden in Oschersleben einige Testtage statt, um die neuen Einheitsbauteile, die ab dem nächsten Jahr zum Einsatz kommen sollen, zu validieren. Beginnen wird der Test am heutigen Dienstag und bis zum Freitag setzen die drei DTM-Hersteller je zwei modifizierte Fahrzeuge ein.

Wer testet wann?

MarkeFahrer 1Fahrer 2
BMWMarco WittmannTimo Glock
MercedesLucas AuerFelix Rosenqvist
AudiMattias EkströmMike Rockenfeller

Was ist neu?

Beim viertägigen Test werden die Boliden größtenteils wie in der aktuellen Saison aussehen. "Was die Außenhaut angeht, ist es zum größten Teil noch das alte Auto", bestätige BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. Lediglich die Aerodynamik musste ein wenig angepasst werden, um verlässlichere Werte zu haben. "Die Autos werden 2017 weniger Aerodynamik haben. Gepaart mit mehr Motorleistung ergibt das mehr Dynamik im Auto", erklärte Mercedes-DTM-Leiter Ulrich Fritz.

Neu sei vor allem der Unterbau der Boliden, wie Marquardt weiter erklärt: "Die ganzen Fahrwerkskomponenten werden schon vom neuen Auto sein." Die können schon getestet werden, weil die ab 2017 auch ein Einheitsbauteil sind. Sie müssen sogar getestet werden. "Wir müssen herausfinden, was funktioniert und was nicht. Dafür gegen wir ja testen", sagte Fritz auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Da die Homologation der neuen Autos, im März 2017, auch noch in weiter Ferne liegt, geht Fritz nicht davon aus, dass in Oschersleben schon die finalen Autos fahren werden. Neben der Aufhängung stehen aber noch weitere Testteile auf dem Prüfstand. "Wir haben auch einige Einheitsbauteile im Bereich der Aerodynamik", sagte Dieter Gass. Der Audi-Verantwortliche betonte, dass es den neuen Audi erst kurz vor dem Saisonbeginn zu sehen gibt.

Von Reifen und DRS

Weitere Änderungen für die Saison 2017 betreffen die Reifen und das DRS. "Es ist das Ziel, dass das DRS als Überholhilfe bleibt, aber in etwas anderer Form, vielleicht mit einem wirksameren Flügel", fügte Fritz hinzu. Damit soll dann in der kommenden Saison das Überholen weiter erleichtert werden. Wie genau das System dann eingesetzt werden darf, steht aber noch in den Sternen.

Schon in Hockenheim beim Test zu Anfang der Saison wurden die neuen Reifen erprobt, Foto: Mercedes-Benz
Schon in Hockenheim beim Test zu Anfang der Saison wurden die neuen Reifen erprobt, Foto: Mercedes-Benz

An den Reifen wurde bereits im Saisonverlauf viel gewerkelt. "Schon seit dem Hockenheim-Test Anfang April arbeiten wir an dem Thema", so Fritz. Die große Herausforderung sei es dabei, einen Reifen zu kreieren, der abbaut und an Leistung verliert, aber dennoch nicht kaputtgeht. "Es darf nicht sein, dass ein Reifen im Fernsehen hochgeht, das will kein Hersteller."

Die Entwicklungsrichtung, hin zu mehr Geschwindigkeitsunterschieden auf der Strecke, befürwortet Hankook jedoch. "Sie wollen spannendes Racing", sagte Fritz. Das Ziel ist einen Reifen mit einem hohen Peak zu haben, der gleichzeitig lange gefahren werden kann, um verschiedene Strategien zu ermöglichen.