Noch ist die endgültige Entscheidung nicht gefallen, wer Nachfolger von Pascal Wehrlein wird und sich zum DTM-Champion 2016 krönt. Doch das erste Rennen in Hockenheim brachte Marco Wittmann seinem zweiten Titel nach 2014 noch ein Stück näher. Durch seinen zweiten Platz baute er den Vorsprung auf Edoardo Mortara um drei weitere Punkte aus. 17 Zähler sind beim abschließenden Saisonlauf am Sonntag noch zu vergeben.

Während des Rennens war Wittmann virtuell sogar schon Meister, als er auf Platz zwei lag und Mortara hinter einem ganzen Parkhaus an BMW-Boliden festhing. Doch dann startete der Audi-Pilot seine Aufholjagd bis auf Platz drei und verpasste nur knapp den Angriff auf Wittmann. "Das Rennen ist erst vorbei, wenn es vorbei ist. Edo ist ein starkes Rennen gefahren. Er hat es verdient, auf dem Podium zu sein", lobte Wittmann die Aufholjagd seines Kontrahenten. Dass er die Meisterschaft noch nicht eingetütet hat, habe auch etwas Positives. "Es wird interessant morgen. Es ist toll für die Fans, dass die Meisterschaft noch offen ist", so Wittmann.

Morgen werden die endgültigen Gratulationen verteilt, Foto: Audi
Morgen werden die endgültigen Gratulationen verteilt, Foto: Audi

Wittmann reicht Platz fünf, Mortara muss Zweiter werden

Tatsächlich kann Wittmann recht entspannt an die Sache herangehen. Mit nun 17 Punkten Vorsprung benötigt Mortara beinahe schon ein kleines Wunder. Der Italiener muss mindestens Zweiter werden, um seinerseits überhaupt noch im Spiel zu sein. Gleichzeitig benötigt er dann aber auch die Schützenhilfe von Wittmann - sei es in Form eines Ausfalls oder eines komplett verkorksten Tages. Gewinnt Mortara, darf Wittmann höchstens Sechster werden, belegt Mortara Rang zwei, reicht Wittmann schon Rang neun. Der Bayer ist umgekehrt auf jeden Fall durch, wenn er mindestens Fünfter wird.

"Es gibt nur eine Chance. Wir werden aber natürlich kämpfen. Es ist aber schwieriger, es war schon schwierig mit 14 Punkten Rückstand", schätzt Mortara die Situation realistisch ein. Aufgeben ist aber natürlich keine Option im Lager des Verfolgers. "Es gibt aber noch eine Chance und die versuchen wir zu nutzen. Man weiß nie in der DTM. Vielleicht gewinnen wir und Marco macht nicht die nötigen Punkte", blickt er voraus.

Auf eine unruhige Nacht seines Kontrahenten darf Mortara aber nicht hoffen. Mit Platz zwei untermauerte Wittmann seine Klasse erneut, zudem musste Audi nach dem heutigen Qualifying weitere fünf Kilo zulegen. Während BMW mit dem leichtesten Auto die letzte Qualifikation des Jahres bestreitet, sind die Audi-Boliden am schwersten bepackt. Insgesamt beträgt der Unterschied 7,5 Kilo. Der Meisterpokal, um den es geht, ist etwa dreimal so schwer...