Titelentscheidung vertagt! Mit seinem Sieg und dem gleichzeitigen siebten Platz von Marco Wittmann sorgte Edoardo Mortara dafür, dass der Titelkampf in der DTM. auf jeden Fall erst in Hockenheim entschieden wird. Von 33 Punkten Rückstand hat sich Mortara auf 14 Zähler herunter gekämpft. Mit seinem Sieg im ersten Rennen von Budapest ist der Audi-Pilot nun wieder mittendrin im Titelkampf. Gewinnt er die letzten drei Rennen der Saison, wäre er Meister. Entsprechend fragte Mortara in der Auslaufrunde gleich direkt über den Funk nach, wo sein Konkurrent Wittmann gelandet ist.

Mortara wittert Morgenluft

"Es ist normal, dass man nach dem Stand fragt, wenn man weiß, dass man noch eine Chance hat", erklärte er nach dem Rennen im Interview mit der ARD. Die Antwort, die er bekommen hat, dürfte ihn erfreut haben, wenngleich sich Wittmann noch in Kurve eins an zwei Audi vorbeischieben konnte und dabei vor allem Mattias Ekström überrumpelte. Doch Mortara weiß, wie wichtig das heutige Ergebnis war. "Wir haben jetzt eine größere Chance den Titel noch zu holen, auch wenn die Entscheidung erst in Hockenheim fällt. Wir haben gesehen, dass wir heute konkurrenzfähig waren und wenn wir das morgen erneut schaffen, dann verbessern wir unsere Chancen noch mehr", rechnet er vor.

Angesichts der Dominanz, die Audi an den Tag legte, erscheint es nicht unwahrscheinlich, dass Mortara auch am Sonntag das Rennen siegreich gestalten kann. Zwar müssen die Ingolstädter im Qualifying verglichen mit Samstagmorgen fünf Kilo zuladen, während BMW ebenso viel herausnehmen darf. Ob sich die Reihenfolge dadurch signifikant ändert, bleibt jedoch abzuwarten. "Wir müssen schauen, ob wir morgen mit den Gewichtsanpassungen vielleicht eher eine Chance haben. Das Feld wird sicher enger werden, aber ich sehe Audi immer noch vorne", beurteilte Wittmann auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com das Kräfteverhältnis.

Marco Wittmann verspürt keinen Druck, Foto: BMW AG
Marco Wittmann verspürt keinen Druck, Foto: BMW AG

Wittmann alias Mr. Cool

Der Noch-Führende sieht sich trotz des heranstürmenden Mortaras keinem größeren Druck ausgesetzt. "Dass die Meisterschaft spannend ist und spannend bleibt, war mir klar. Mir war auch klar, dass es noch Punkte zu vergeben gibt", gibt er sich cool. Auch ein möglicher Verlust der Gesamtführung in Budapest sei für ihn kein Problem. "Ich bin da relativ entspannt. Auch wenn Edo vielleicht morgen aufholt, in Führung geht oder was auch immer. Effektiv gibt es noch zwei Rennen in Hockenheim, wo wir genau so attackieren können", stellt er klar.

Dass sein Vorsprung noch immer noch 14 Punkte beträgt, verdankt Wittmann seiner starken Startphase. Von Rang zehn aus katapultierte er sich noch in Kurve eins bis auf Platz sieben nach vorne. Danach konnte er zwar keinen Platz mehr aufholen, die sechs Punkte aber waren eingetütet. "Mein Ziel war es, ein, zwei Plätze gut zu machen. Am Ende waren es sogar drei, also habe ich sogar mehr als das Maximum herausgeholt. Es war ein super Start, ein super Move in Kurve eins, wo ich zwei Audis überrascht habe. Danach habe ich den siebten Platz nach Hause gefahren", schildert er.