Augusto Farfus wurde nach dem DTM-Wochenende am Nürburgring eine besondere Ehre zuteil. Mit seinem BMW M4 DTM durfte er im Rahmen eines Sponsoring-Events drei Runden auf der legendären Nordschleife drehen. Der Brasilianer durfte dabei für den glücklichen Sieger eines Gewinnspiels Taxi-Fahrer spielen. Für die Aktion wurde der BMW jedoch noch ein wenig umgebaut, um den besonderen Anforderungen der Strecke gerecht zu werden. "Der Event hat großen Spaß gemacht", so Farfus danach.

Für Farfus ist die Nordschleife kein Neuland. Bereits mehrfach ging er beim legendären 24-Stunden-Rennen an den Start, 2010 gewann er an der Seite von Jörg Müller, Pedro Lamy und Uwe Alzen. In einem DTM-Auto ist eine Fahrt durch die grüne Hölle jedoch etwas Besonderes. Von 1988 bis 1993 war die "alte" DTM auf der Nordschleife unterwegs, seitdem wurde dort kein Rennen der Tourenwagenserie mehr ausgetragen. Im Jahr 2003 gewann ein Opel Astra, der gegenüber den DTM-Rennen nur leicht umgebaut wurde, mit Manuel Reuter, Timo Scheider und Marcel Tiemann am Steuer das 24-Stunden-Rennen.

Verliebt in die Nordschleife

Augusto Farfus hat inzwischen eine besondere Beziehung zur Nordschleife aufgebaut. Dabei war er anfangs gar nicht überzeugt von dem einzigartigen Kurs. "Als ich vor vielen Jahren erstmals von dieser Strecke hörte, dachte ich: Ja ja, das ist wieder so eine verrückte deutsche Geschichte... Nachdem ich dann die erste Runde auf der Nordschleife gefahren war, habe ich mich sofort in sie verliebt!", beschrieb er in einer seiner Kolumnen für Motorsport-Magazin.com.

Seine Sicht auf die Rennfahrerei habe sich durch die Nordschleife komplett gedreht. "Wer verstehen möchte, wie wir Rennfahrer ticken, muss hier mal eine Runde drehen. DTM- und Formel-1-Strecken sind natürlich klasse - aber die Nordschleife ist wirklich einzigartig. Erst wenn du mal eine Runde nahe am Limit gefahren bist, verstehst du, was das alles wirklich bedeutet", schwärmte er. Und hielt fest: "Es verändert dein Leben! Wenn die DTM ein 100-Meter-Sprint ist, dann ist die Nordschleife wie ein Marathon."

Augusto Farfus fuhr bereits mehrfach das 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife, Foto: BMW
Augusto Farfus fuhr bereits mehrfach das 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife, Foto: BMW

DTM-Comeback auf der Nordschleife? Unwahrscheinlich!

Aktuell laufen weiterhin Überlegungen, den DTM-Kalender um einen Event auszuweiten. Auch die Nordschleife war kurz im Gespräch, eine Rückkehr der DTM ist jedoch so gut wie ausgeschlossen. "Ich kenne viele Diskussionen, die sich darum ranken, ob das Leistungsniveau auf der Nordschleife nicht schon zu hoch ist. Und die DTM-Autos funktionieren da richtig gut", brachte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt gegenüber Motorsport-Magazin.com die Sicherheit als großen Aspekt ins Spiel.

Doch auch die Attraktivität sei laut Marquardt nicht wirklich gegeben. "Wir machen ja auch Sprintrennen, da würden wir dann drei Runden auf der Nordschleife fahren", merkte er an. "Ich finde das Rennen auf der GP-Strecke ehrlich gesagt toll. Die Nordschleifen-Rennen haben auch ihren Charakter und ich denke, man muss für beides Platz haben", so der BMW-Chef.