Die DTM hat erst ihr zweites Rennwochenende über die Bühne gebracht, doch Timo Glock hat bereits sämtliche Berge erklommen und Täler durchschritten. In Hockenheim am Sonntag eigentlich Zweiter geworden, platzte sein Traum vom Podest Stunden später. Aufgrund eines illegalen Heckdeckels wurde er nachträglich disqualifiziert. In Spielberg war BMW klar die stärkste Kraft, wovon auch Glock profitierte. Doch am Samstag scheiterte er knapp am Podium. Alles vergessen nach dem Sonntagsrennen. In souveräner Manier sicherte sich Glock seinen dritten Sieg in der Tourenwagen-Serie, nachdem er Polesetter Jamie Green bereits in Runde zwei überholte.

Für das Rennen hatte sich Glock mit seinem Team eine detaillierte Strategie zurechtgelegt. "Wir mussten aggressiv sein im ersten Stint. Das hat perfekt funktioniert. Da Costa und Green hatten kleine Fehler gemacht und ich kam vorbei", so der strahlende Sieger. Nach dem Unfall von Nico Müller kam das Safety Car auf die Strecke. Kein Problem für Glock, der sich nach dem Re-Start problemlos absetzen und aus dem DRS-Fenster herausfahren konnte. Nach dem Boxenstopp betrug sein Vorsprung auf Jamie Green vier Sekunden.

"Mit dem zweiten Reifensatz habe ich versucht, die Reifen am Leben zu halten. Ich habe versucht, die Lücke zu mangen", erklärt er. Interessant wurde es dann aber nochmals gegen Rennende, als Mattias Ekström mit Siebenmeilenstiefeln an Green vorbeiflog. "Am Ende hatte ich Probleme mit den Bremsen. Es war also einfach, Fehler zu machen. Mattias ist sehr starke Rundenzeiten gefahren", schildert Glock die letzten Minuten des Rennens. "Ich hatte noch etwas im Köcher, aber das Risiko wäre zu groß gewesen, noch schneller zu fahren."

Timo Glock jubelte über seinen dritten DTM-Sieg, Foto: DTM
Timo Glock jubelte über seinen dritten DTM-Sieg, Foto: DTM

Marquardt freut sich über tolles Geburtstagsgeschenk

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt war nach dem zweiten Sieg an diesem Wochenende komplett begeistert. "Es kann nicht besser sein. Die Jungs haben großen Einsatz gezeigt, um mir ein schönes Geschenk zu machen", so Marquardt, der am Freitag seinen 49. Geburtstag feierte. Das Rennen am Sonntag machte das Wochenende perfekt. "Timo hat alles richtig gemacht in ersten Runden. Dann war er sehr souverän und hat keine Fehler gemacht. Wir haben es auch mit der Strategie richtig gemacht. Er konnte frei fahren. Ekströms Strategie hat uns Sorgen bereitet, aber wir haben es geschafft", war Marquardt erleichtert.

Mit den 37 Punkten, die Glock in den zwei Spielberg-Rennen sammelte, schob sich der ehemalige Formel-1-Pilot auf Platz drei in der Gesamtwertung, nur sechs Zähler hinter Paul Di Resta. Eine tolle Zwischenbilanz, nachdem Glock vom Team MTEK zu RMG wechselte. "Ich habe das Team gewechselt, meine Ingenieure machen einen sehr guten Job. Es gab keine Änderungen am Auto, die nach hinten losgingen. Wir haben immer Kleinigkeiten geändert und das ist momentan einfach perfekt. Ich habe Spaß am Rennfahren und das versuche ich so lange wie möglich aufrecht zu erhalten", gibt Glock Einblicke in seine Gefühlswelt.

Lob an das neue Team

Insgesamt hat Glock nur Lob für sein neues Team übrig. Motorsport-Magazin.com wollte von ihm wissen, was das Geheimnis des Erfolgs von RMG ist - bereits am Samstag gewann Marco Wittmann. "Die gehen in sehr vielen Dingen ins Detail", so Glock. "Wir reden über 24 Autos in sieben Zehnteln oder gar weniger. Da kommt es sehr auf Details an und da machen alle Jungs im Team einen sehr runden, super Job. Sie sind sehr fokussiert und setzen das super um", erklärt er weiter.

An die Meisterschaft denkt Glock noch nicht. "Wir sind am zweiten Rennwochenende und es sind noch sieben. Da kommen auch noch Strecken, die uns nicht so gut liegen werden", weiß Glock. Dazu gehört seiner Meinung nach auch der Lausitzring, also die Station in zwei Wochen. "Auch am Norisring waren wir noch nie stark. Da heißt es, den Schaden so gering zu halten, wie möglich. Ich schaue aktuell nicht ansatzweise auf die Meisterschaft", stellt er klar.