Trotz einiger Hersteller-interner Wechsel blieb das Fahrerfeld in der DTM in der Winterpause fast unverändert. Mit Esteban Ocon als Ersatz für den in die Formel 1 abgewanderten Pascal Wehrlein gab es nur einen Neuling. In Hockenheim bestritt der Formel-3-Europameister von 2014 und GP3-Meister des vergangenen Jahres nun sein erstes DTM-Wochenende. Fazit: Der 19-Jährige musste sofort viel Lehrgeld bezahlen.

Debüt-Rennen dauerte nur drei Runden

Dabei legte der Franzose im ersten Qualifying des Jahres gut los. Platz zwölf und damit fünftbester Mercedes waren ein gutes Ergebnis für ihn. Doch dann ging es bereits auf dem Weg in die Startaufstellung mit Pleiten, Pech und Pannen los. Auf seiner Runde löste sich die Motorhaube seines Mercedes, nachdem das Team sie falsch befestigt hatte. Die Reparatur gelang zwar. Im Rennen aber merkte er schnell, was die DTM ausmacht. Nach einer Kollision mit Augusto Farfus war sein Debütrennen beendet.

"Der Start war ganz okay, ich war immer noch auf Platz zwölf. Ich wollte dann innen an Augusto vorbei. Ich glaube, er hat mich leider nicht gesehen. Wir haben uns berührt und er hat meine Front beschädigt. Es war ein Rennunfall, aber danach war es vorbei", schilderte Ocon im Gespräch mit Motorpsort-Magazin.com den Vorfall in Runde drei.

Trotz des frühen Ausscheidens war zog der Rookie auch Positives aus diesem ersten Renntag. "Ich denke, ich habe sehr viel über das Auto gelernt, aber auch über das Rennfahren selbst habe ich einiges gelernt", schilderte Ocon auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com seine Erkenntnisse. "Ich werde nun vorsichtiger sein in den ersten Runden und meine Herangehensweise überdenken", ergänzte er.

Platz sieben im zweiten Qualifying

Der Sonntag begann für Ocon erneut sehr gut. Auch dank der 5 Kilo, die Mercedes im Vergleich zum Vortag ausladen durfte, raste er bereits in seinem zweiten Qualifying auf Platz sieben. Dieses Mal war er sogar viertbester Mercedes. Doch im Rennen klebte ihm erneut das Pech an den Reifen. Zwar versuchte es der junge Franzose sichtbar, sich wie angekündigt aus allem Schlamassel herauszuhalten. Doch erneut beendete ein BMW sein Rennen. Antonio Felix da Costa traf ihn bei der Anfahrt zu Kurve zwei, wodurch Ocon gleich Brunos Spengler mit aus dem Rennen nahm.

Der Kanadier war davon alles andere als begeistert. Erst beschimpfte er Ocon am Funk als "Idiot", dann stieg er wutentbrannt aus seinem havarierten Fahrzeug und ging zu Ocon. Dieser erklärte Spengler jedoch seine Unschuld, was der BMW-Pilot noch während des Rennens auch zugab. "Ich war natürlich sauer, weil sein Auto komplett in meinem drin war. Daher vermutete ich nur, dass er schuld war. Ich sehe natürlich nicht, was dahinter passiert. Er ist wohl angeschoben worden, daher Entschuldigung an Esteban", gab er sich reumütig.

Für beide war das Rennen jedoch beendet. Ocon zeigte sich enttäuscht. "Ich war auf der ersten Runde ehrlich gesagt sehr vorsichtig und verlor eine Position am Start. Dann wurde ich von hinten von Antonio Felix da Costa angeschoben und konnte Bruno Spengler nicht mehr ausweichen. Das war leider nicht das Ergebnis für mein Debütwochenende in der DTM, das ich mir vorgenommen hatte", sagte der Franzose hinterher.

Zu allem Überfluss wurde Ocon im Laufe des Wochenendes gleich mehrfach zur Kasse gebeten. 3.000 Euro Geldstrafe bekam er aufgrund der Geschichte mit seiner Motorhaube aufgebrummt, zudem bekam er weitere 1.000 Euro, da er im zweiten Rennen das Auto verließ, ohne das Lenkrad zu befestigen.