Hankook nimmt seine Pflicht bei der Reifenentwicklung für die DTM sehr ernst. Das zeigt insbesondere die Tatsache, dass die Piloten bereits beim Vorsaisontest 2016 Pneus für 2017 ausprobieren sollten. Allerdings gibt es dafür auch einen guten Grund. Ab dem kommenden Jahr dürfen in der DTM keine Reifenwärmer mehr benutzt werden. Das verlangt nach einem Reifen, der auch bei niedrigen Temperaturen kein Sicherheitsrisiko darstellt.

"Für Hankook ist es derzeit wichtig, ein Gesamtbild zu bekommen, um dann eine feinere Richtung einschlagen zu können. Sie haben einen brillanten Job abgeliefert", lobte Augusto Farfus den offiziellen Reifenlieferanten der DTM. Allerdings sei es früh für Rückschlüsse, zumal Hankook gleich auf eine Reihe verschiedener Testpneus setzte. "Es gab verschiedene Mischungen und Konstruktionen", bestätigte der Brasilianer gegenüber Motorsport-Magazin.com.

"Die Performance der Reifen war ganz gut. Ich glaube, sie sind ein bisschen weicher", sagte Daniel Juncadella zum Testgummi selbst. "Für eine Runde passt es auf jeden Fall." Das bestätigten auch die Rundenzeiten. Mit dem 2017er-Pneu fuhr Matthias Ekström am dritten Tag die schnellste Zeit der Testwoche. Als einziger konnte der Audi-Pilot mit seiner Zeit von 1:32.964 Minuten die 1:33er-Marke knacken.

Ekström fuhr im Test die schnellste Rundenzeit, Foto: Audi
Ekström fuhr im Test die schnellste Rundenzeit, Foto: Audi

Juncadella testete im direkten Vergleich auch einen Satz der 2016er-Reifen: "Ich glaube, die neuen Pneus haben etwas mehr Leistung. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung." Schon länger beklagen sich die Fahrer, dass der Reifen wieder etwas weicher werden soll. Sie hätten auch nichts gegen eine Rückkehr des Optionsreifens gehabt.

Der schnellere Reifen gefällt auch Farfus: "Einer der Testreifen hatte viel Grip, hat aber auch schnell abgebaut. Der ging in Richtung des Options-Reifen aus der Vergangenheit. Das ist gut, das ist nämlich das, was wir auch ein wenig so wollten." Ob dieser Reifen jedoch für die Saison 2017 ausgewählt werden wird, ist noch unklar.

Doch Farfus erwartet beim nächsten Reifentest mehr Aufschlüsse: "Ich bin sicher, dass sie für den nächsten Reifentest weniger Reifen dabei haben werden. Für sie war es jetzt wichtig von allen drei Autos Informationen zu bekommen." Für die Show und die Fans vor Ort hofft der BMW-Pilot natürlich auf den weichen Reifen: "Wenn wir den Reifen mit viel Grip bekämen, der dann irgendwann abfällt, wäre das auch gut für die Strategie."