Jean Alesi heißt der Sieger des ersten DTM-Laufes 2005. Für den Franzosen ist es nach 2003 der zweite Erfolg auf dem Hockenheimring. Der Mercedes-Benz-Fahrer gewann in einem turbulenten Rennen vor seinen Teamkollegen Gary Paffett und Bernd Schneider. Titelverteidiger Mattias Ekström beendete im Audi A4 DTM hinter Teamkollege Christian Abt sein Saisondebüt als Fünfter. Marcel Fässler fuhr im Vectra GTS V8 als bester Opel- Pilot auf Rang neun über die Ziellinie.

Für Alesis Sieg gibt es neben zehn Meisterschaftspunkten auch zehn Kilogramm Extragewicht beim nächsten Start auf dem Eurospeedway Lausitz. Seit dieser Saison erhalten alle Fahrzeuge der siegreichen Marke das so genannte Markenplatzierungsgewicht. Alle Opel-Fahrzeuge hingegen dürfen als Drittplatzierter zehn Kilogramm leichter starten.

Der DTM-Saisonauftakt war ganz nach dem Geschmack der 116.000 Zuschauer auf dem Hockenheimring. Die 20 Akteure boten packende Zweikämpfe und tolle Überholmanöver. Nach einem Startunfall mussten Rinaldo Capello und Tom Kristensen ihre Audi A4 DTM sowie Laurent Aiello seinen Opel Vectra GTS V8 abstellen. Im Rennverlauf kam es zu mehreren packenden Zweikämpfen zwischen Gary Paffet, Marcel Fässler und dem amtierenden Champion Ekström. Der vierfache DTM-Gesamtsieger Schneider verlor im Kampf um die Spitze wertvolle Sekunden. Wegen eines Frühstarts erhielt der Saarländer eine Durchfahrtsstrafe.

Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen (Mercedes-Benz) verbuchte in seinem ersten DTM-Rennen als Achter einen Punkt. Allan McNish (Audi) beendete das Rennen auf Position elf. Opel-Pilot Heinz-Harald Frentzen kollidierte im Rennen mit der AMG- Mercedes C-Klasse von DTM-Neuling Alexandros Margaritis. Nach einem Dreher musste der Mönchengladbacher sein Fahrzeug in der Box abstellen.

In der Gesamtwertung führen die drei Mercedes-Benz-Fahrer Jean Alesi (10 Punkte), Gary Paffett (8) und Bernd Schneider (6). Christian Abt im Audi erhielt für Platz vier fünf Punkte, Mattias Ekström vier.

Stimmen zum Rennen

Jean Alesi (Sieger, AMG-Mercedes):

"Das war ein tolles Wochenende. Die Leistung der gesamten Mercedes-Benz-Mannschaft war klasse. Die harte Arbeit der letzten Wochen und Monate hat sich ausgezahlt. Es ist gut, wieder ganz oben auf dem Podium zu stehen. Ich habe allen gezeigt, dass ich es noch kann. Trotz des nicht so guten Wetters kamen wahnsinnig viele Fans. Die Atmosphäre war gigantisch."

Gary Paffett (2. Platz, DaimlerChrysler Bank AMG Mercedes):

"Mein Start war perfekt und ich überholte Ekström. Ich erwartete ein leichtes Rennen, doch kurz nach dem Restart öffnete sich bei mir die Tür. Die Fahrbarkeit meines Autos war ziemlich beeinträchtigt. Insbesondere in den schnellen Kurven, übersteuerte das Auto ziemlich. Was wäre wohl ohne dieses Problem möglich gewesen?"

Bernd Schneider (3. Platz, Vodafone AMG-Mercedes):

"Ich rollte am Start kurz an und stand sofort wieder. Dafür erhielt ich die Durchfahrts-Strafe. Das war absolut in Ordnung, weil es so im Reglement steht. Durch die tolle Strategie meines Teams, mit einem langen und einem kurzen Turn, konnte ich viel Zeit gut machen."

Christian Abt (4. Platz, Audi Sport Team Joest Racing):

"Es war ein sehr hartes Rennen. Ich habe alles gegeben und bis zum Schluss gekämpft. Das Auto war perfekt und das Team hat gut funktioniert. Das Duell zwischen Ekström, Paffett und Green hat mir geholfen, aufzuholen. Für einen Jahreswagen ist das ein tolles Ergebnis"

Marcel Fässler (9. Platz, Opel):

"Mein Rennen begann gut. Anfangs konnte ich das Tempo an der Spitze mitgehen. Nach dem zweiten Boxenstopp bin ich auf Bruno Spengler aufgelaufen, wurde aufs Gras gedrängt und drehte mich. Danach waren meine Reifen komplett ruiniert."

Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug:

"Über die Renndauer waren unsere Autos heute im Vorteil. Sechs Fahrzeuge in den Punkten zu haben, ist selten und ist deshalb ein besonderer Tag. Die Strategie für Jean ist aufgegangen, weil die Reifen lange Zeit gut waren und das Auto über die Renndistanz gut funktionierte."

Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich:

"Ich freue mich über die verdiente Platzierung von Christian Abt. Er ist ein beherztes Rennen ohne Fehler gefahren. Leider mussten fünf Fahrzeuge das Rennen vorzeitig beenden. Die Positionskämpfe zwischen Ekström, Fässler und Paffett waren zwar toller Motorsport, gaben dem Feld aber die Möglichkeit, aufzuholen."

Opel-Motorsportchef Volker Strycek:

"Marcel Fässler ist ein tolles Rennen gefahren. Wir konnten den Speed mitgehen. Leider zerstörte Marcels Dreher seinen neuen Reifensatz und unsere Strategie, gegen Rennende Druck zu machen, konnte nicht mehr aufgehen. Was uns nach diesem Wochenende optimistisch stimmt, ist, dass Marcel Fässler es in die zweite Startreihe geschafft hat."