Zwei von drei möglichen Titeln sammelte Mercedes in der DTM-Saison 2015. Mit Pascal Wehrlein stellten die Stuttgarter zum ersten Mal seit 2010 - damals in Person von Paul Di Resta - den Meister. Lange auskosten kann man den Erfolg aber nicht. Zwar geht die neue Saison erst im Mai in Hockenheim los, doch wirft sie ihre Schatten bereits voraus. Sportlich liegt die Messlatte natürlich hoch.

Keine Versprechen im Motorsport

"Es ist jetzt schwierig, tiefzustapeln. Wir müssen weiter konzentriert arbeiten. Natürlich war der Montag nach dem finalen Tag in Hockenheim der erste Tag des Projekts Titelverteidigung. Und natürlich haben wir alle Lust darauf, vorne wieder mitzufahren", redet DTM-Leiter Ulrich Fritz nicht um den heißen Brei herum. Doch sei das Niveau in der DTM einfach zu hoch, um Prognosen abzugeben.

"In der DTM ist es so extrem eng, zwei, drei Zehntel unterscheiden da zwischen Platz eins und Platz zehn im Qualifying. Ich denke aber, wenn wir so weiterarbeiten, wie wir es bisher getan haben und die Leistungen, die wir dieses Jahr gezeigt haben, vielleicht noch etwas konstanter in der Teambreite abrufen können - dann sollten wir gute Chancen haben, wieder um den Titel mitreden zu können. Aber Versprechen gibt es im Motorsport natürlich nicht", mahnte er im Rahmen des Saisonabschlusses "Stars & Cars".

Endlich wieder in den Kampf um den Titel eingreifen möchte auch Gary Paffett. Nach einem katastrophalen Jahr 2014 mit Gesamtrang 22 stabilisierte sich der Meister von 2005 in diesem Jahr auf Rang neun. Mercedes-intern war er hinter Wehrlein und Paul Di Resta die Nummer drei. Paffett glaubt an ein gutes Jahr 2016. "Ich denke, die Chancen sind gut. Aber wie immer in der DTM ist es eine große Herausforderung. Wir haben dieses Jahr als Team einen großartigen Job gemacht, Pascal hat einen perfekten Job gemacht. Er war das ganze Jahr konstant - auch mit Unterstützung des ganzen Teams und allen Fahrern haben wir es geschafft", blickt er zurück.

Die größte Konkurrenz sieht Paffett in den Audis. "Wir haben gesehen, wie viele konkurrenzfähige Autos sie hatten. Dass sie Zweiter, Dritter und Vierter in der Meisterschaft geworden sind... Sie werden eine echt große Bedrohung sein", weiß er um die Stärke der Ingolstädter. "Ich denke, wir haben eine Chance, solange wir das Setup des Autos immer hinbekommen und keine Fehler machen. Aber es wird hart. Die DTM ist immer hart", so Paffett.

Fahrerkader noch unklar

Vieles spricht dafür, dass der Brite auch 2016 in der DTM am Start sein wird. Wer die anderen Mercedes-Boliden fahren wird, ist allerdings noch unklar. "Wenn man das zurückverfolgt, dann hat Mercedes das traditionell immer Anfang des ersten oder zweiten Monats des neuen Jahres bekannt gegeben und ich denke, das werden wir wieder so machen", nennt Ulrich Fritz einen Zeitrahmen für die Entscheidung. Audi und BMW waren in diesem Punkt zumindest schneller. Beide Hersteller bestätigten bereits, dass sie im kommenden Jahr dieselben Fahrer einsetzen wie in dieser Saison. Während BMW gar die Einteilung bei den vier Teams beibehält, tauschen bei Audi Adrien Tambay (bislang Abt) und Nico Müller (bislang Rosberg) die Teams.