Das vorletzte Rennwochenende der Saison in der DTM auf dem Nürburgring war für den Kufsteiner Rennfahrer Lucas Auer eine Veranstaltung mit Höhen und Tiefen. Am Samstag sicherte sich der Tiroler als erst zweiter Österreicher in der Geschichte der prestigeträchtigen Tourenwagenserie als Trainingsschnellster die Pole-Position für das erste Rennen. Unmittelbar nach dem Start des Rennens fiel Auer im Kampfgetümmel etwas zurück, aber mit Platz sechs egalisierte er sein bislang bestes Saisonergebnis.

Tags darauf hatte Auer im Rennen Probleme mit dem Getriebe seines Autos, die ihn zu einem zusätzlichen Boxenstopp zwangen. Somit kam der Mercedes-Benz-Werksfahrer als 19. ins Ziel. "Es war wirklich ein Wochenende mit Höhen und Tiefen. Gestern hatte ich den Speed und ich habe mich sehr über meine erste Pole-Position gefreut. Leider habe ich in der Startphase des Rennens dann etwas an Boden verloren, da ich als Einziger mit gebrauchten Reifen unterwegs war und ich in der ersten Kurve meine Position nicht halten konnte. Heute wurde die Temperatur im Getriebe während des Rennens zu hoch, so dass ich einmal mehr an die Box fahren musste und im hinteren Teil des Feldes gelandet bin", so Auer.

Ski-Legende Franz Klammer fuhr als letzter Österreicher in der DTM auf Pole

Vor insgesamt 69.000 Zuschauern auf dem Nürburgring sorgte Lucas Auer am Samstag für eine Überraschung, indem er sich als erster Rookie in dieser Saison die Pole-Position für das erste Rennen des Wochenendes sichern konnte. Der einzige Österreicher, dem bislang in der DTM eine solche Leistung gelang, war Ski-Legende Franz Klammer am 1. Juni 1986 auf dem Flugplatzkurs von Mainz-Finthen. Wie Auer in diesem Jahr fuhr damals auch Klammer einen Mercedes-Benz-Tourenwagen. Es war das Premierenjahr für den Stuttgarter Hersteller in der DTM und Klammer war 1986 erst der zweite Mercedes-Benz-Fahrer, der für die Marke eine Pole-Position herausfahren konnte. Die Pole-Position von Lucas Auer auf dem Nürburgring hatte auch historische Bedeutung, denn es war die 70. Pole für Mercedes-Benz in der ‚neuen´ DTM seit der Wiederbelebung der Serie im Jahr 2000.

Im Kampfgetümmel nach dem Start des 40 Minuten langen Rennens fiel Auer etwas zurück, fuhr im Rahmen einer starken Teamleistung der Mercedes-Benz-Mannschaft als Sechster über die Ziellinie. "Mit Platz sechs muss ich am Ende zufrieden sein. Ich bin mit gebrauchten Reifen losgefahren, weil wir glaubten, dass dies mit Blick auf morgen die beste Strategie für uns war. Mein Start war im ersten Moment nicht schlecht. Ich bin dann aber in Wheelspin reingekommen und verlor dadurch zwei Plätze. Diese wollte ich wieder gutmachen und spät außen bremsen. Das hat leider nicht funktioniert. Danach hatte ich noch einige harte Zweikämpfe."

Lucas Auer auf der traditionsreichen Rennstrecke in der Eifel., Foto: DTM
Lucas Auer auf der traditionsreichen Rennstrecke in der Eifel., Foto: DTM

Am Sonntag ging Auer als 15. ins Rennen. "Im Zeittraining habe ich im dritten Sektor einen Fehler gemacht", gestand er. "Für die Pole-Position hätte es diesmal nicht gereicht, aber etwas weiter nach vorne wäre es sicherlich noch gegangen. Im Rennen war mein Start okay, ebenso die erste Runde. Ich bin gut durchgekommen. Aber bevor es richtig losging, musste ich an die Box, weil mein Getriebe zu hohe Temperaturen hatte. Danach bin ich mein eigenes Rennen gefahren und konnte einige Dinge ausprobieren." In drei Wochen, am Wochenende vom 17. und 18. Oktober, steht auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg das Saisonfinale der DTM auf dem Programm.