Bruno Spengler befand sich auf gutem Wege, das Sprintrennen der DTM auf dem Nürburgring auf dem Podest zu beenden. Stattdessen musste der BMW-Pilot seinen Boliden in der 18. Runde an der Box abstellen. Nach einer Kollision im entscheidenden Duell mit Edoardo Mortara war der Schaden am BMW M4 zu groß – und für Spengler Feierabend. Es war das zweite Mal in Folge, dass der Champion von 2012 mit einem Audi zusammenrasselte. Zuletzt in Oschersleben war Jamie Green der Unfallgegner.

"Ich bin natürlich sehr enttäuscht, angepisst, um ehrlich zu sein", nahm Spengler kein Blatt vor den Mund. Das ist das zweite Mal hintereinander, dass ein Audi mein Rennen völlig zerstört. Wir versuchen so fair wie möglich zu sein, ohne Teamorder oder so, aber die anderen fahren einfach in dich rein." Während Spengler ausfiel, übernahm Edoardo Mortara die zweite Position und wahrt damit zumindest seine theoretischen Titelchancen.

Spengler geht am Nürburgring-Samstag leer aus, Foto: DTM
Spengler geht am Nürburgring-Samstag leer aus, Foto: DTM

Spengler als Kurvenhilfe

Spengler habe sich nach dem Rennen mit Mortara über den Zwischenfall in Runde 15 unterhalten. Dabei habe der Audi-Pilot eingeräumt, dass sein Überholmanöver am Limit gewesen sei. "Andererseits bin ich ziemlich sicher, dass er die Kurve nicht gekriegt hätte, wenn ich nicht da gewesen wäre", meinte Spengler. "Mein Auto wurde bei der Kollision stark beschädigt, so dass nichts mehr ging. Später gab es noch weitere Berührungen, aber das hatte dann schon keine großen Auswirkungen mehr. Das Rennen war ein Chaos."

BMW-Motorsportchef Jens Marquardt hatte Verständnis für die deutlichen Worte seines Schützlings in Richtung Audi-Lager. "Für Bruno tut es mir sehr leid, der ist ein richtig starkes Rennen gefahren", sagte Marquardt. "Dass sein Auto beim Überholmanöver so stark beschädigt wurde, ist natürlich super-ärgerlich. In der Situation kann ich mir vorstellen, dass er einen ordentlich dicken Hals hat."

Podest verpasst: Kleiner Titeltraum wohl geplatzt, Foto: BMW AG
Podest verpasst: Kleiner Titeltraum wohl geplatzt, Foto: BMW AG

Mortara: Zuerst schon Angst

Mortara selbst bezeichnete sein Überholmanöver zwar als mutig, gleichzeitig aber auch als einzige Chance, vor Hintermann Pascal Wehrlein zu bleiben. Der Meisterschaftsführende beendete das Rennen hinter Mortara auf dem dritten Platz.

"Zunächst hatte ich schon etwas Angst, dass etwas beschädigt sein könnte", sagte Mortara später nach dem Rennen. Doch sein Audi blieb heil und so machte er zumindest drei Punkte auf Wehrlein gut. "Platz zwei ist super", sagte er. "Aber ich hoffe, dass wir das Auto für morgen noch ein bisschen verbessern können."