Das Thema Performance-Gewichte wurde ins Leben gerufen, um die Erfolgschancen zwischen den Herstellern auszugleichen. In einem eingefrorenen Reglement wie es in der DTM der Fall ist, ist eine Weiterentwicklung an den Boliden nur sehr eingeschränkt möglich. Der Grundgedanke, auf den sich die Teams gemeinsam mit dem DMSB geeinigt haben, ist also ein positiver. Mehr Spannung soll es dadurch geben, in den Rennen wie auch in der Meisterschaft. Doch unter den Fahrern finden sich immer weniger Anhänger von Zusatzgewicht im Auto.

Der langjährige DTM-Pilot Gary Paffett ist einer der Kritiker, setzt sich damit aber in konstruktiver Weise auseinander. "Ich bin nicht glücklich damit", sagte der Brite im Rahmen des Rennwochenendes in Oschersleben. "Ich denke, dass wir mit den Regeln klar kommen müssen. Meiner Meinung nach sind die Unterschiede zu groß, gerade in der DTM, wo die Rundenzeiten so eng sind." Das Prinzip sei durchaus ein gutes, aber Änderungen müssen her. "Wir sollten im nächsten Jahr sehen, was wir verbessern können", sagte Paffett.

Auch Audi-Pilot Jamie Green, der diese Saison bereits an mehreren Rennwochenenden mit das schwerste Auto im Feld hatte, ist kein Freund der derzeitigen Regelung. Er schlägt vor, sich von anderen Rennserien inspirieren zu lassen. "Ein paar Jungs von Audi sagten mir, dass in der japanischen Super GT die Performance-Gewichte halbiert werden und im letzten Rennen ganz verschwinden", so Green. Der Vorteil liegt für den Briten auf der Hand: "Das könnte Teams mit einem weniger guten Auto dabei helfen, trotzdem gut durch das Jahr zu kommen und konkurrenzfähig zu sein. Aber diejenigen, die über das Jahr am schnellsten sind, sollten am Ende auch oben stehen."