Die DTM-Saison 2015 geht allmählich in die Schlussphase. Das Rennwochenende in Oschersleben ist das drittletzte des Jahres, die Meisterschaftsentscheidung kann bereits Konturen annehmen. Auf der Traditionsstrecke nahe Magdeburg sind die Blicke daher vor allem auf zwei Fahrer gerichtet: Mattias Ekström und Pascal Wehrlein.

Wie eng es zwischen dem Routinier und dem Youngster zugeht, zeigten zuletzt die beiden Rennen in Russland. Wehrlein konnte dank eines Sieges in Rennen 1 die Tabellenführung übernehmen, doch bereits am Sonntag musste er sie nach schwachem Qualifying und Platz zehn im Rennen wieder an den Schweden abgeben. Aktuell trennen die beiden nur sechs Pünktchen.

Holt sich Pascal Wehrlein die Gesamtführung zurück?, Foto: Mercedes-Benz
Holt sich Pascal Wehrlein die Gesamtführung zurück?, Foto: Mercedes-Benz

"Ich spüre keinen Druck, sondern bin froh, dass ich überhaupt so gut dabei bin", gibt sich Wehrlein zurückhaltend. Für den 20-Jährigen ist jedoch nicht nur Ekström allein ein großer Gegner. In der laufenden Saison präsentierten sich gleich mehrere Audi-Piloten in Topform. Hinter Wehrlein haben auch Edorado Mortara und der Überflieger des Saisonbeginns, Jamie Green, noch Chancen auf den Titel. Audi reist also mit dem besten, aber auch schwersten Auto nach Oschersleben. Mercedes dagegen hat gute Erinnerungen an den Kurs: Im vergangenen Jahr gewann Christian Vietoris, im Winter konnten die Stuttgarter einen entscheidenden Entwicklungsschritt bei den Wintertestfahrten gehen.

BMW: Mehr als nur Statisten?

Doch abgesehen vom Titelkampf verspricht das Wochenende in Oschersleben auch an anderen Ecken Spannung. Was passiert zum Beispiel mit BMW? Die Münchner haben erneut die leichtesten Autos des Feldes. In Zandvoort reichte das zu einem historischen Siebenfach-Sieg, in Russland lag man zumindest in Schlagdistanz zur Spitze. "Wir müssen die Füße auf dem Boden behalten. Audi und auch Mercedes sind, trotz mehr Gewicht an Bord, in dieser Saison konstanter als wir. Das wird ein schwieriges Rennen für uns", schätzt Bruno Spengler die Chancen realistisch ein.

Eine besondere Herausforderung ist auch die Strecke in der Magdeburger Börde. Anders als die neue, moderne Strecke nahe Moskau zählt die Arena in Oschersleben zu den älteren, traditionsreicheren Kursen. "Es gibt viele harte Kurven und Bodenwellen. Das strapaziert das Material, aber ich finde den Kurs cool", äußerte sich Pascal Wehrlein positiv über das 3,6 Kilometer lange Asphaltband. Bruno Spengler pflichtet ihm bei: "Es gibt viele langsame und schnelle Kurven. Die Strecke ist eine große Herausforderung für Auto und Fahrer – das mag ich."