Top: Mike Rockenfeller überrascht

Mike Rockenfellers Ausgangslage vor dem Wochenende von Moskau war nicht die beste: 2013 hatte er zuletzt ein Rennen gewonnen. Dazu lastete das #schiebihnraus-Manöver von Spielberg auf seinem Team. Zu allem Überfluss war sein Auto aufgrund der Performance-Gewichte das Viertschwerste im Feld. Doch der erfahrene Audi-Pilot ließ sich von alldem nicht verunsichern und fuhr am Sonntag einen souveränen Sieg ein. Wie schon Pascal Wehrlein am Samstag sagte auch Rockenfeller: "Das war die beste Antwort auf Spielberg."

Top: Der Meisterschaftskampf bleibt spannend

Beim Sprintrennen von Spielberg hatte Pascal Wehrlein die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Mattias Ekström lag dann nach dem Sonntag vorne. Der Mercedes-Pilot schlug am Samstag in Moskau zurück, tags darauf war wieder der Schwede Spitzenreiter. Dazu liegen auch noch Jamie Green und Edoardo Mortara in Schlagdistanz. Das alles zeigt: Der Kampf um den Titel des DTM-Champions ist spannend und abwechslungsreich. Dies verschafft der Rennserie einen Vorteil, beispielsweise gegenüber der Formel 1.

Top: Ist Bruno Spengler doch egal!

Bislang ist 2015 in der DTM nicht gerade die Saison von BMW. Die Münchner liegen in der Herstellerwertung deutlich hinter Spitzenreiter Audi, der wohlgemerkt alle Punkte von Spielberg verloren hatte. Nur einen interessiert das scheinbar überhaupt nicht: Bruno Spengler holte sich in Moskau mit tollem Kampf seine Podestplätze vier und fünf der laufenden Saison. In der Fahrerwertung ist der Kanadier als Fünfter bester BMW. Hier macht sich nicht nur Erfahrung bezahlt.

Bruno Spengler fährt sein eigenes Ding, Foto: BMW AG
Bruno Spengler fährt sein eigenes Ding, Foto: BMW AG

Top: Matthias Ekström zeigt sein Können

Man kann über den Schweden sagen, was man will - und in Moskau gab es durchaus auch Grund, ihn zu kritisieren (siehe Flops). Doch mit dem schwersten aller Fahrzeuge im Feld auf die Qualifying-Plätze sechs und zwei zu fahren und dann im zweiten Rennen trotz Strafversetzung auch noch aufs Podest zu kommen, ist höchst bemerkenswert. Auch bei Mattias Ekström paart sich die Routine aus vielen Jahren in der DTM mit fahrerischer Extraklasse. Insofern ist die erneute Führung in der Gesamtwertung durchaus verdient.

Top: Marco Wittmann fährt gegen den Trend

Der DTM-Champion des Vorjahrs erlebt wie sein Hersteller keine einfache Saison. Doch in Moskau bewies Marco Wittmann mit seinem zweiten Platz im Sprintrennen erneut, dass auch er gegen den Trend anfahren kann. Am Sonntag waren es dann immerhin noch sechs zusätzliche Punkte für die Fahrerwertung, in der der 25-Jährige als Sechster direkt hinter Bruno Spengler zweitbester BMW ist. Erst fünf Plätze später folgt mit Antonio Felix da Costa der nächste Markenkollege.

Flop: Mercedes ist in Moskau zu langsam

Die Sterne haben an diesem DTM-Rennwochenende nicht wirklich glänzen können. Einzig Pascal Wehrlein schaffte es mit seinem Sieg am Samstag einen kleinen Lichtblick zu setzen. Dadurch übernahm er die Meisterschaftsführung, nur um sie direkt am Sonntag wieder zu verlieren, da er nach einer schlechten Qualifikation im zweiten Lauf nur einen einzigen Punkt holen konnte. Neben dem Formel-1-Testfahrer schafften es von den Mercedes-Piloten nur Gary Paffett (Platz 7 und 6) und Daniel Juncadella (Platz 5 und 13) in die Punkte.

Flop: Mattias Ekström verliert die Ruhe

Mattias Ekström hatte am Samstag gute Chancen, seine Führung in der Gesamtwertung zu verteidigen. Auf Position fünf liegend setzte der Schwede ein mutiges Manöver gegen Timo Glock, um näher an seinen engsten Rivalen in der Meisterschaft zu kommen. Der Überholversuch ging in die Hose und der Meisterschaftsführende stand im Kies, was ihn die Führung vorläufig kostete und drei Startpositionen am Sonntag. Dort schlug der Audi-Pilot zurück und erkämpfte sich von Startposition fünf den letzten Platz auf dem Podium, was ihm reichte, um die Führung der in der Fahrerwertung zurück zu erlangen.

Flop: Jamie Green zeigt am Rennende Nerven

In beiden DTM-Läufen in Moskau hatte Jamie Green am Ende sichtliche Probleme. Am Samstag verlor er auf der Geraden zur letzten Kurve wegen eines Fehlers das sicher geglaubte Podium an Bruno Spengler und beendete das Rennen auf Platz vier. Am Sonntag leistete der Brite seinem Markenkollegen Mattias Ekström Schützenhilfe und musste sich dessen Zweikampf mit Maxime Martin lange anschauen. Erst kurz vor Schluss konnte Green sich am BMW-Piloten versuchen, schoss in der letzten Kurve aber über das Ziel hinaus und musste die volle Breite der Auslaufzone nutzen, um den fünften Platz ins Ziel zu retten.

Dem orangen Audi von Jamie Green ging am Ende die Puste aus, Foto: Audi
Dem orangen Audi von Jamie Green ging am Ende die Puste aus, Foto: Audi

Flop: Wickens hat Probleme an der Box

Robert Wickens kämpfte nicht nur auf der Strecke sondern auch in der Boxengasse. Bereits im Training überschritt der Kanadier das Tempolimit und kassierte eine Geldstrafe. Im Rennen traf es den Mercedes-Piloten dann noch etwas heftiger. Beim Pflichtboxenstopp kam er mit 65km/h in die Box und bekam dafür eine Durchfahrtsstrafe. Beim Absitzen dieser, überschritt er das erlaubte Tempolimit in der Boxengasse von 60 km/h um satte 44 km/h und musste deshalb nach dem Rennen zu den Stewards. Diese bestraften Wickens wegen gefährlicher Fahrweise mit einer 30-Sekunden-Strafe und zehn Strafplätzen, die jedoch für zwei Rennen zur Bewährung ausgesetzt sind.