Es war eine Demonstration von Mike Rockenfeller. Im Qualifying nur knapp auf der Pole, setzte er im Hauptrennen auf dem Moscow Raceway ein Zeichen und dominierte das Rennen vom Start weg. Quasi ohne viel Mühe setzte er sich zu Beginn von seinen Verfolgern ab. Auch ein etwas zu langer erster Stint - die Konkurrenz stoppte früher und war nach dem Boxenstopp näher dran - konnte ihn nicht aufhalten. Unaufhaltsam steuerte er seinem ersten Saisonsieg entgegen. Wenn überhaupt, wurde es nur in der ersten Kurve eng. "Ich bin etwas schlechter gestartet als Bruno (Spengler) und musste etwas riskieren, um ihn hinter mir zu halten. Zum Glück hat das geklappt", zeigte sich Rockenfeller erfreut.

Für den Audi-Piloten war es endlich ein Lichtblick in einer schwierigen Saison. "Gestern war es schade, heute war das Auto sehr gut, trotz des hohen Gewichts. Vielen Dank ans Team. Das hatten wir dieses Jahr noch nicht so oft. Die DTM ist halt kein Kinderspiel", erkannte Rockenfeller nach dem Rennen. Bislang stand ein fünfter Platz direkt im ersten Saisonlauf in Hockenheim als bestes Saison-Resultat zu Buche. Nun der Sieg auf einer besonderen Strecke für ihn. 2013 gewann er das Rennen in Russland, im vergangenen Jahr schmiss er durch einen Unfall die letzten Meisterschaftschancen weg.

Auch für das Team Phoenix war es ein besonderer Sieg. In Spielberg waren sie direkt am Funkskandal beteiligt, denn es war ihr Fahrer Timo Scheider, der Robert Wickens und Pascal Wehrlein von der Strecke bugsierte. In Moskau nun mussten sie auf Scheider verzichten, insgesamt verlief die Saison für den Rennstall um Chef Ernst Moser bislang enttäuschend. Vor dem Wochenende in Russland lag das Team nur auf Rang zehn in der Teamwertung. Nun ist man immerhin Neunter.

Antwort auf Funkskandal

Der Skandal von Österreich habe ihn selbst nicht so sehr beschäftigt, versichert Rockenfeller. "Das war natürlich ein Thema, ich habe aber versucht, mich rauszuhalten, weil es mich ja nicht direkt betroffen hat. Der Fokus lag auf Moskau", stellte er klar. Und schiebt mit Blick auf das heutige Resultat nach: "Das war die beste Antwort auf Spielberg."