In das Sprintrennen auf dem Moscow Raceway ging Mattias Ekström von Startplatz sechs und als Meisterschafts-Führender. Doch 40 Minuten und eine Runde später durfte sich Pascal Wehrlein nicht nur über den Sieg in Russland freuen, sondern auch über den Platz an der Sonne in der Gesamtwertung. Für Ekström war zu diesem Zeitpunkt bereits lange Feierabend. Nach einer Kollision mit Timo Glock schieden beide aus. Am Abend folgte dann die nächste Hiobsbotschaft: Ekström muss im Hauptrennen drei Plätze weiter hinten starten.

Was war geschehen? Als das Rennen nach einer Safety-Car-Phase zu Beginn freigegeben wurde, hing Ekström hinter dem BMW von Timo Glock zurück. Der Schwede war sichtlich schneller, doch anstatt auf die lange Gerade und DRS zu vertrauen, versuchte sich Ekström im Kurvengeschlängel vorbeizuschieben. In einer Linkskurve wollte der Audi-Pilot innen reinstechen, doch Glock ließ ihn nicht einfach vorbeifahren. Es kam zur Berührung, beide Fahrer flogen ab.

"Ich war hinter Timo, dann wurde er langsamer. Ich wollte gemütlich vorbei, aber er hatte keinen Bock, Platz zu machen", zeigte sich Ekström angefressen. Dabei hatte Glock noch deutlich die Nase vorne. Noch am Funk beschwerte sich Glock heftig. Darauf angesprochen, meinte Ekström giftig: "Wenn man langsam ist, ist man immer sauer."

Glock selbst sah einen solchen Überholversuch nicht kommen. "Das Manöver von Mattias Ekström hat mich sehr überrascht. Aus meiner Sicht hat man keine Chance, in dieser Kurve zu überholen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass er an dieser Stelle so aggressiv reinhält", erklärte Glock später. Danach habe er einen Schlag gespürt und seine gute Ausgangsposition - er lag zu diesem Zeitpunkt auf Platz vier - war hinüber.

Strafe für Ekström

Am Abend dann folgte die Einschätzung der Rennkommissare zu dem Vorfall. Ergebnis: Sie sahen in Ekström den Schuldigen der Kollision. Der Schwede wurde mit einer Rückversetzung von drei Plätzen in der Startaufstellung für das Hauptrennen am Sonntag bestraft.