In der Lausitz musste Mercedes einen Rückschlag hinnehmen. Nichts war es mit weiteren Podestplätzen. Der fünfte Platz von Pascal Wehrlein in Rennen 1 war das höchste der Gefühle. Gegen die erdrückende Audi-Dominanz war einfach kein Kraut gewachsen. Können die Stuttgarter in Nürnberg einen Schritt nach vorne machen und an den doch sehr ordentlichen Saisonstart in Hockenheim anknüpfen?

Die Teams: Mercedes lag auf dem Lausitzring in beiden Rennen vor BMW. Dies lag aber vielmehr an der desaströsen Performance von BMW, als an den Stuttgartern selbst. Das HWA-Team AMG Mercedes konnte in Rennen 1 mit Pascal Wehrleins fünften Platz das beste Mercedes-Resultat des Wochenendes einfahren. Im zweiten Lauf hielt Mücke Motorsport die Mercedes-Fahne mit Platz sechs zumindest halb hoch. Auf dem Norisring hofft Mercedes auf deutlich mehr. Die Historie macht Mercedes Mut: Seit 2003 war der bestplatzierte Fahrer auf dem Norisring immer ein Mercedes-Pilot. "Insgesamt konnten wir am Norisring seit Beginn der neuen DTM in 15 Rennen, 13-mal gewinnen. Das sind natürlich alles Vorzeichen, die uns positiv auf das kommende Rennwochenende blicken lassen", gibt sich Mercedes- Teamchef Ulrich Fritz hoffnungsvoll.

Pascal Wehrlein war zuletzt richtig sauer, Foto: DTM
Pascal Wehrlein war zuletzt richtig sauer, Foto: DTM

Die Fahrer: Nach dem Wochenende in der Lausitz herrschte unter den Mercedes-Fahrern ordentlich Frust. Pascal Wehrlein - im Sprintrennen noch der beste Mercedes-Pilot- war nach seinem 13. Platz am Sonntag richtig unzufrieden. Nicht nur die eigene Schwäche, sondern auch das "Rabauken-Racing" im Mittelfeld des Rennens stieß dem 20-Jährigen sauer auf. Auf dem Norisring freut er sich trotzdem sehr: "Ich freue mich sehr auf den Norisring, besonders weil ich dort in der Vergangenheit sehr schnell gewesen bin. Ich mag die Strecke sehr und Mercedes war dort schon erfolgreich. Deswegen hoffe ich, dass wir auch an diesem Wochenende wieder konkurrenzfähig sein können."

Mücke Motorsport-Pilot Maximilian Götz hat eine besondere Verbindung zum Norisring. 2002 bestritt er dort sein erstes Rennen. Der Norisring ist für mich eine Art Heimrennen. Es freut mich natürlich, wenn meine Familie und Freunde an der Strecke sind und mir die Daumen drücken. Sobald die Ampeln ausgehen, ist es für mich jedoch ein Rennen wie jedes andere. Mein erstes Rennen bin ich 2002 auf dem Norisring gefahren."

Teamkollege Daniel Juncadella war mit seinem Wochenende in der Lausitz ganz zufrieden. Er fuhr immerhin zweimal in die Punkte. Auf dem Norisring will er nun den nächsten Schritt machen und peilt die Top 5 an: "Durch meine letzten zwei Punkteplatzierungen bin ich nochmals zusätzlich motiviert und erhoffe mir ein gutes Resultat am Norisring. Natürlich möchte man jedes Mal noch besser werden und ich strebe ganz klar eine Top-5-Platzierung an. Die Strecke macht mir viel Spaß und ist durch die besondere Atmosphäre ein echtes Highlight in unserem Rennkalender."

Das Auto: Der Rückstand zu Audi ist vom Hockheimring auf den Lausitzring deutlich angewachsen. Pascal Wehrlein war geradezu verwundert: "Der Rückstand auf Jamie Green ist extrem gewachsen, was uns sehr verwundert. Teilweise ist das schon sehr, sehr seltsam." Vor allem im Qualifying fehlte dem Großteil der Mercedes-Piloten die Pace. So konnte man Audi um Dominator Jamie Green nicht ernsthaft gefährden.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Nach Hockenheim schien es so, als könne Mercedes ganz vorne ein Wörtchen mit reden. Am darauf folgenden Rennwochenende kam dann für Mercedes und sicherlich auch für viele Fans- die sich eine spannende DTM wünschen- die Ernüchterung: Audi ist verdammt weit weg. Der Norisring ist aber definitiv eine Mercedes-Strecke. Die Abstände werden am nächsten Wochenende nicht so gravierend sein. Mit ein bisschen Glück geht etwas Richtung Podium!(Benedikt Rammer)