Keine Stimme, kein DRS, aber trotzdem der Sieg: Jamie Green war der stille Held zum Auftakt ins Lausitzring-Wochenende. Der Audi-Pilot gewann das Sprintrennen am Samstag und feierte seinen zweiten Sieg in dieser Saison. Insgesamt war es sein zehnter in der DTM, womit er in der ewigen Liste nun auf dem zwölften Platz liegt.

"Sorry wegen meiner Stimme. Ich klinge gerade wie ein 19-Jähriger und nicht wie ein 32 Jahre alter Mann", krächzte Green nach seinem Erfolg in der Lausitz. Halsschmerzen über den ganzen Tag hinweg konnten ihn jedoch nicht davon abhalten, eine Top-Performance abzuliefern.

Jamie Green feiert seinen 10. Sieg in der DTM, Foto: Audi
Jamie Green feiert seinen 10. Sieg in der DTM, Foto: Audi

Keine Stimme - kein DRS

Selbst von seinem defekten DR-System ließ er sich nicht unterkriegen, als er den bis dato Führenden Miguel Molina in der 25. Runde überholte und damit den Grundstein zum späteren Sieg im Sprintrennen legte. "Auf der Runde in die Startaufstellung habe ich es überprüft, und da funktionierte es noch", erklärte Green. "Als das DRS-Fenster im Rennen dann offen war, wollte ich es benutzen - klappte aber nicht. Ich sah stattdessen immer wieder ein rotes Licht, das mir anzeigte, dass es etwas nicht stimmte. Am Ende habe ich aufgegeben, es zu nutzen und es auf die harte Tour gelöst."

Markenkollege Molina musste sich schließlich geschlagen geben und fiel wegen stark abbauender Reifen immer weiter zurück. "Jamie war vielleicht ein bisschen schneller als Miguel", sagte Audi-Rennleiter Dieter Gass gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Er kam dann sauber vorbei. Das war eine der Sachen, die mich am meisten im Rennen gefreut hat. Wir wollen sauberen Rennsport bieten und es hat ganz ohne Ansage geklappt." Molina habe beim entscheidenden Überholmanöver laut Gass fair mitgespielt. "Dann hat Jamie gezeigt, dass er wirklich schnell war."

Große Audi-Party auf dem Podium, Foto: Audi
Große Audi-Party auf dem Podium, Foto: Audi

Green in Führung

Nachdem Green die Führung übernommen hatte, erarbeitete er sich schnell eine Lücke zum Rest des Feldes - vornehmlich Gegnern aus dem eigenen Lagern. Die schnellen Runden waren der Schlüssel zum Sieg, ohne DRS hätte er ansonsten mit stumpfen Waffen kämpfen müssen.

"Ich wusste, dass ich eine Lücke herausfahren musste, weil das DRS hier vier Zehntel pro Runde ausmacht", sagte Green. "Mir war klar, dass ich den Abstand würde halten können, denn selbst in der Dirty Air von Miguel war ich etwas schneller." Nach den ersten drei Rennen der Saison führt Green die Meisterschaft mit 50 Punkten an. Sein Vorsprung auf Audi-Kollege Edoardo Mortara betägt zwei Zähler.