Mattias Ekström hat das Sonntagsrennen der DTM in Hockenheim gewonnen. Der Audi-Pilot setzte sich mit einer Gala-Vorstellung vor seinem Markenkollegen Edoardo Mortara und Gary Paffett im Mercedes durch.

Die Anfangsphase in Hockenheim war geprägt von einem engen Duell um die Spitze zwischen Wittmann und Ekström. Nachdem Wittmann in Runde eins zunächst die Führung übernahm (siehe "Der Start" weiter unten), konterte Ekström in Runde vier, bremste den BMW vor der Mercedes-Arena aus.

Dahinter sortierten sich Edoardo Mortara, Mike Rockenfeller und Martin Tomczyk im Zehntelabstand ein. In Runde acht schnappte sich Tomczyk den Audi von Rockenfeller. Einen Umlauf später ging Mortara in der Parabolika an Wittmann vorbei auf Rang zwei, während leichter Regen einsetzte. Kurz darauf schnappte auch Tomczyk seinen Marken-Kollegen. Am besten kam Ekström mit dem rutschigen Asphalt zurecht. Der Schwede setzte sich Stück für Stück ab.

Foto: DTM
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Regen bringt Würze rein

In Runde zwölf standen die ersten Boxenstopps auf dem Programm. Mortara, Wittmann, Paffett und Farfus holten sich die Regenreifen. Eine Runde später steuerte auch der Führende Ekström an die Box. Tomczyk und Rockenfeller schlossen sich wie der Rest des Feldes an. Die großen Profiteure hießen Mortara und Wittmann, die sich durch ihre früheren Stopps klar verbesserten. Nun führte Mortara vor Ekström und Wittmann. In Runde 17 schnupfte Ekström Mortara in der Spitzkehre ohne große Gegenwehr wieder auf und eroberte die Führung zurück.

Beachtenswert derweil die Leistung von Gary Paffett, der seinen Mercedes dank Regen-Setups in der Zwischenzeit bis auf den siebten Platz nach vorne gebracht hatte und mit Ekström zur Rennmitte die schnellsten Zeiten setzte. Wittmann kämpfte unterdessen zunehmend mit seinem M4, verlor zwei Positionen an Tomczyk und Paffett, der nun bereits Vierter war. Im ganzen Feld bekamen die Zuschauer jede Menge packende Zweikämpfe geboten.

Paffett vs. Tomczyk 2.0

Das wohl spannendste Duell startete in Runde 27, als Paffett auf seinen "Lieblingsgegner" Tomczyk aufgelaufen war. Einen Umlauf später die erste Attacke - und die letzte. Paffett setzte sich in der Spitzkehre durch - diesmal ohne Unfall.

Erst in der Schlussphase kehrte etwas Ruhe ein. Mattias Ekström verwaltete an der Spitze seinen Vorsprung routiniert. Edoardo Mortara rettete sich bequem vor Gary Paffett auf Rang zwei und übernahm damit dem Gesamtführung in der Fahrerwertung.

Foto: DTM
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Die Punkteränge: Hinter den Top-3 klassifizierten sich Martin Tomczyk, Marco Wittmann, Mike Rockenfeller, Robert Wickens, Pascal Wehrlein, Bruno Spengler, und Timo Glock in den Punkterängen.

Veränderte Startaufstellung: Noch zwischen Qualifying und Start verschob sich einiges in der Startaufstellung. Miguel Molina (+3), Augusto Farfus (+5), Tom Blomqvist (+5), Gary Paffett und Adrien Tambay (beide in die letzte Startreihe) - sie alle kassierten Strafversetzungen. Lucas Auer nahm das Rennen erst gar nicht in Angriff: In Installationsrunde patzte der Mercedes-Youngster und flog in der Sachskurve ab.

Der Start: Rockenfeller startete das Rennen von der Pole Position vor Audi-Kollege Ekström auf trockener Strecke. Noch vor der Nordkurve übernahm Ekström die Führung, in Kurve zwei attackierte auch Wittmann Rockenfeller. Der amtierende Champion ging mit einem beherzten Manöver vorbei. In der Spitzkehrer bremste Wittmann dann auch Ekström aus - ein bärenstarker Antritt des BMW-Piloten. Rockenfeller verlor unterdessen auch noch Rang drei an Edoardo Mortara. Auch Molina büßte einige Plätze ein. Mercedes positionierte, mit Robert Wickens auf Platz sechs, in der Anfangsphase lediglich einen Piloten in den Top-10. Mit vier Positionen am meisten verlor Paul di Resta, während Paffett von ganz hinten genauso viele gutmachte.

Foto: Audi
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Die Strategie: Die Strategie wurde den Teams durch das Wetter vorgegeben. Etwa fünf Minuten vor Schließen des Boxenstoppfensters steuerte das gesammten Feld binnen zwei Runden an die Box, um sich im zunehmenden Regen mit dem entsprechenden Reifen zu versorgen. Hier porfitierten Mortara und Wittmann, die eine Runde früher kamen als Spitzenreiter Ekström. Mortara übernahm so die Spitze, Wittmann kam zumindest wieder heran.

Die Zwischenfälle: Maxime Martin kassierte wegen einer Unsafe Release eine Durchfahrtstrafe. In Runde 22 fuhren sich Paul di Resta und Nico Müller gegenseitig ins Auto und drehten sich, konnten aber weiterfahren. Die Rennleitung bestrafte Müller mit einer Durchfahrtstrafe. Kurz vor Schluss drehte Christian Vietoris Timo Scheider in der Spitzkehre um. Der Vorfall wurde als normaler Rennunfall gewertet.

Die Ausfälle: Erfreulich wenige im Vergleich zum Ausfallfestival im Sprintrennen. Für Lucas Auer endete das Rennen allerdings bereits vor dem Start. Ein Fehler in der Installationsrunde führte zum frühen Aus für den Rookie. Auch für Audi-Mann Adrien Tambay endete das Rennen vorzeitig. Bereits in Hälfte eins war Feierabend.

Die Top Facts zum Rennen

  • Ekström siegt in Galaform
  • Auer fliegt in Einführungsrunde raus
  • Riesen-Aufholjagd von Paffett
  • Blitzstart von Marco Wittmann
  • Regen mischt Feld auf