Am Morgen hieß es noch Rätselraten für Timo Glock und sein BMW Team MTEK. Wo war er hin, der gute Eindruck vom Freitagstraining auf nasser Strecke? "Gestern im Regen war das Auto super. Da habe ich ein echt gutes Gefühl gehabt. Von der ersten Runde im Trockenen an heute morgen, war das Auto dann überhaupt nicht mehr in der Balance. Es war unbegreiflich, wieso. Das hatten wir so noch nie. Ich habe nichts aus dem Reifen herausbekommen. Ich habe keinen Grip gespürt, das Auto war super nervös. Da ging einfach nichts", erninnert sich Glock am späten Samstagabend an seinen furchtbaren Vormittag.

Selbst bis zum Qualifying am Mittag gelang es BMW nicht, das Rätsel zu lösen. Glock stellte sein Auto auf den drittletzten Platz. Nur wegen der Strafversetzungen gegen Gary Paffett und Augusto Farfus, rutschte Glock zumindest vor auf Startplatz 20 - blieb damit jedoch noch immer Meilen hinter den eigenen Ansprüchen zurück. "Für das Qualifying würde ich mir eine noch schlechtere Note geben als eine Sechs, wenn es die gäbe. Da herrschte auch völlige Ahnungslosigkeit", klagt Glock dementsprechend.

Für das Rennen fand sein Team schließlich eine Lösung. "Da haben wir etwas verändert, was die Reifen betrifft. Damit hatten wir dann eine gute Pace", lobt Glock. Daraufhin gelang dem ehemaligen F1-Piloten eine starke Aufholjagd - trotz, oder gerade wegen einer konservativen Strategie. "Ich habe mich aus allen Scharmützeln herausgehalten. Ich glaube, der eine oder andere hat vergessen, dass wir morgen noch ein Rennen fahren. Ich hoffe, die haben alle noch genug Ersatzteile dabei", scherzt Glock.

Im Rennen fanden BMW und Timo Glock die richtige Balance für den M4, Foto: BMW AG
Im Rennen fanden BMW und Timo Glock die richtige Balance für den M4, Foto: BMW AG

Bremsplatten verhindert noch besseres Resultat

Doch Glock profitierte nicht nur vom Ausscheiden der insgesamt acht Konkurrenten, sondern überzeugte auch selbst mit Performance. "Am Ende war es ein gutes Rennen. Ich hatte eine gute Pace, konnte auch ohne das DRS das Loch zu Augusto [Farfus] und der Gruppe vor mir zufahren. Am Ende haben wir von Platz 20, wo wir gestartet sind, Punkte mitgenommen. Damit können wir nur zufrieden sein", sagt Glock.

Beinahe wäre sogar noch etwas mehr drin gewesen. "Was ein bisschen schade war, ist, dass ich mir kurz vor der ersten Safety-Car-Phase einen Bremsplatten eingefangen habe, der dann immer schlimmer wurde über die Runden hinweg. Zum Schluss hatte ich dann ziemliches Übersteuern. Ohne den Bremsplatten hätte ich eine bessere Pace haben können, aber ich bin froh, dass ich die Punkte mitgenommen habe", sagt Glock. Via Twitter bedankte er sich zusätzlich bei seinem Ingenieur Mark Hutcheson, der für die entscheidende Verbesserung an Glocks "gelbem Biest" sorgte.