Bombastischer Auftakt für Audi und Jamie Green. Zum Start der neuen DTM Saison 2015 erwischen die Ingolstädter und der Brite einen perfekten ersten Renntag. Im Qualifying sichert sich Green dank einer frühen schnellen Runde hauchdünn die Pole Position. Im Rennen startet der 33-Jährige phänomenal, reißt direkt eine klaffende Lücke zu seinen beiden Mercedes-Verfolgern Pascal Wehrlein und Paul di Resta. 40 Minuten später hat Green das Rennen gewonnen. Souverän. Dominant. Ohne eine einzige Attacke abwehren zu müssen.

"Jamie hat von Anfang bis Ende einen super Job gemacht. Das ging ja schon im Qualifying los, wo der erste Run schon für die Pole Position gereicht hat. Auch am Rennstart hat er alles richtig gemacht und dann das Rennen super gemanagt, obwohl er zweimal seinen Vorsprung hinter dem Safety Car verloren hat. Herzlichen Glückwunsch", lobt Dieter Gass, Chef bei Audi.

Dabei macht es der Rennverlauf dem späteren Sieger alles andere als leicht. Gleich doppelt bremsen Safety-Car-Phasen Greens Audi RS5 ein. "Das Auto fühlte sich heute gut an. Ich hatte viereinhalb Sekunden Vorsprung. Dann kam aber das Safety Car raus. Das ist das letzte, was man da sehen will, denn es gibt den Jungs hinter dir eine zweite Chance", schildert Green das Problem. "Danach war es ein bisschen schwieriger."

Gleich nach dem Start riss Green eine gewaltige Lücke auf die Verfolger, Foto: Audi
Gleich nach dem Start riss Green eine gewaltige Lücke auf die Verfolger, Foto: Audi

Green rettet sich aus dem DRS-Fenster

Zudem sei es immer etwas heikel hinter dem Safety Car herzufahren. "Da verlierst du Temperatur in den Reifen. Das ist hart, wenn du dann wieder pushen musst", beschreibt Green. "Deshalb war es knapp mit Paul [di Resta] beim Re-Start. Zum Glück habe ich es heute gut hinbekommen und konnte schnell wieder eine Lücke herausfahren, bevor das DRS freigegeben wurde", sagt Green.

Noch im vergangenen Jahr habe er in ähnlichen Situation oft Pech gehabt. "Auch da habe ich ein paar Rennen angeführt als das Safety Car rauskam. Damals haben es die Boxenstopp-Regeln zusätzlich komplizierter gemacht. Hier habe ich nur meinen Vorsprung verloren, mit Pitstops war ja heute nichts", kommentiert Green den Vorteil des neuen Sprintrennens.

"Jetzt bin ich sehr happy. Das ist der Schritt, den ich machen musste - mit Audi gewinnen. Das war heute ein Traumstart. Hoffentlich kann ich darauf aufbauen. So kann es gerne weitergehen bis zum Ende des Jahres", jubelt Green. Dass er dieses Ziel mit Audi erreichen kann, davon ist der Brite absolut überzeugt. "Unser Auto ist das gleiche wie im vergangenen Jahr. Aber jetzt verstehen wir es und können ein bisschen mehr rausholen", sagt Green.

Klare Nummer eins sei der RS5 allerdings nicht, ergänzt Gass: "Ich glaube, es ist ein bisschen optimistisch zu sagen, dass der Audi jetzt das beste Auto ist. Nur aufgrund der letzten Rennen 2014 und weil die Autos eingefroren sind. Im Endeffekt ist der Abstand so klein, dass sich das von einer Strecke auf die andere ändern kann. Aber hier haben wir auf jeden Fall schonmal gut ausgesehen."