Maximilian, kam der DTM-Einstieg überraschend für dich? Wie kam es dazu?
Maximilian Götz: Ich habe es immer gehofft und es war immer ein Traum, in der DTM zu fahren. In den vergangenen Jahren, in denen ich den SLS AMG GT3 gefahren bin, wurde er immer greifbarer. Ich habe aber nie so richtig daran geglaubt. Dann wurde ich aber zu zwei Sichtungslehrgängen eingeladen, und die haben sehr gut funktioniert. Vor Weihnachten im vergangenen Jahr kam dann der Anruf - was natürlich das schönste Geschenk war. Da ist mir ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Jetzt freue ich mich auf die neue Aufgabe.

Du hast einen etwas anderen Werdegang im Motorsport als viele deiner Kollegen. Siehst du das eher als Vor- oder als Nachteil?
Maximilian Götz: Ich bin im vergangenen Jahr mehr als 20 Rennwochenenden gefahren. Das war schon sehr, sehr viel - ich habe praktisch jedes Wochenende im Auto gegessen. In der DTM gab es vergangenes Jahr nur zehn Wochenenden, da habe ich also einiges mehr auf dem Kerbholz. Das hilft schon, egal, ob das nun ein DTM oder GT-Auto ist. Dieses Jahr mit 18 DTM-Rennen ist es hoffentlich so, dass ich einen besseren, schnelleren Rhythmus finde, weil ich es eben aus der Vergangenheit kenne.

Max startet dieses Jahr für Mücke Motorsport, Foto: Mercedes
Max startet dieses Jahr für Mücke Motorsport, Foto: Mercedes

In der DTM musst du dir das Cockpit auch nicht mehr mit einem Fahrerkollegen teilen...
Maximilian Götz: Sitz, Pedale, Lenkrad - alles ist komplett auf mich abgestimmt! Das ist schon Wahnsinn. Man muss keinen Kompromiss mehr eingehen. Das passt alles so wie es sein soll. Es kann nicht besser sein.

Wie waren deine ersten Erfahrungen im DTM-Auto?
Maximilian Götz: Ich bin 2013 zum ersten Mal nach dem GT3-Sieg in Spa-Francorchamps ein DTM-Auto am Lausitzring gefahren, das war noch eine Vorgänger-Version. Später in Jerez saß ich dann zum ersten Mal im neuen Auto. War schon cool: Du steigst ein und es geht einfach nur vorwärts! In einem DTM-Auto ist alles sehr sensibel und sehr direkt - und es macht Spaß ohne Ende!

Tschüss GT-Auto, hallo Tourenwagen: Götz' Neuer für 2015, Foto: Mercedes-Benz
Tschüss GT-Auto, hallo Tourenwagen: Götz' Neuer für 2015, Foto: Mercedes-Benz

Jetzt startet die Saison in Hockenheim. Hast du dir ein bestimmtes Ziel gesetzt?
Maximilian Götz: Erst mal nichts kaputt machen. Das ist ganz wichtig. Einfach solide starten, keinen Druck machen, schön steigern und im Training ein gutes Setup herausfahren. Ich war noch nie in Hockenheim mit einem DTM-Auto. Im Endeffekt ist jede Rennstrecke für mich Neuland. Du fängst auf einem ganz anderen Level an als die anderen, die da seit Jahren fahren. Da muss ich auf meine Teamkollegen hören, mich mit Informationen vollsaugen und die wenige Fahrzeit optimal nutzen. Das ist meine Aufgabe für Hockenheim.

Und mit Blick auf deine erste Saison in der DTM?
Maximilian Götz: Ein Rookie-Jahr ist kein Herrenjahr, das ist wie in der Lehre. Es wird nicht einfach. Mein Ziel ist es, bester Rookie der Saison zu werden. Auch teamintern möchte ich mir Respekt verschaffen und dabei sein. Top-Ten-Platzierungen wären schon sehr gut und ein Podium wäre ein absolutes Highlight im ersten Jahr. Maxime Martin hat es vergangenes Jahr in Moskau vorgemacht mit einem Sieg. Das ist natürlich schon grandios im ersten Jahr.