Green: Safety Car nimmt Siegchance

Jamie Green komplettierte nach 42 absolvierten Runden in Hockenheim das Audi-Podium. Nach einem guten Start und langer Führung musste sich der 32-jährige lediglich Mattias Ekström und Mike Rockenfeller geschlagen geben.

Flucht nach vorne

Green, der im Gegensatz zu Rennsieger Ekström und dem zweiten Rockenfeller auf Option-Reifen gestartet war, erwischte einen guten Start und konnte sich in der der Haarnadelkurve an die Spitze des Feldes setzen. In der Folge konnte sich der Brite jedoch nicht entscheidend absetzen, sodass er zwischenzeitlich eine fünfköpfige Kampfgruppe anführte.

Nach und nach schwamm sich der Mann aus dem englischen Leicester frei. "Das gesamte Rennen vorne zu fahren war hart, besonders auf dem Option-Reifen", berichtete Green nach dem Rennen. "Ich konnte mich auch ohne DRS ein wenig absetzen, deshalb war ich mit meinem ersten Stint sehr glücklich."

Jamie Green kam mit den weichen Option-Reifen besser zurecht, Foto: DTM
Jamie Green kam mit den weichen Option-Reifen besser zurecht, Foto: DTM

Safety Car lässt Traum vom Sieg platzen

Nach dem Wechsel auf den harten Standard-Reifen schmolz die Lücke zum heranstürmenden Duo Ekström/Rockenfeller immer weiter. "Es war offensichtlich, dass meine Spiegel irgendwann voller und voller wurden", sagte Green.

Eine Safety-Car-Phase vier Runden vor Schluss besiegelte dann Greens Schicksal: Nach dem Restart konnte der Brite den soft-bereiften Markenkollegen nichts entgegensetzen. Erst wurde Green von Ekström, dann von Rockenfeller passiert.

Illusionen gab sich Green nach dem Rennen jedoch nicht hin. "Auch wenn das Safety Car nicht rausgekommen wäre, wäre es sicher nicht einfacher gewesen", räumte er ein. Jedoch war es schwierig, den Standard-Reifen nach dem Re-Start wieder auf Temperatur zu bringen. Trotzdem verteidigte der Mann vom Rosberg-Team den dritten Rang.

Auch Audi Rennleiter Dieter Gass glaubte im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com nicht an die Möglichkeit eines Green-Siegs. "Mattias [Ekström] und Mike [Rockenfeller] sind mit 1,5 Sekunden pro Runde auf Jamie aufgelaufen und fünf Runden vor Schluss waren es sogar nur noch drei Sekunden", stellte Gass fest. "Ohne Safety Car hätte er aber natürlich viel weniger Druck gehabt."

Green rundete eine unglückliche Saison trotzdem noch mit einem Podestplatz ab, weshalb er froh sei, zum Ende der Saison nochmal das Maximum aus dem Auto herausgeholt und damit den Hersteller-Titel geholt zu haben, stellte der Brite letztlich zufrieden fest. "

Dieter Gass war mit Rang drei seiens Schützlings ebenfalls mehr als zufrieden. "Die Performance für Jamie ist grundsätzlich da. Er hatte jetzt ein Jahr Eingewöhnungszeit beim Team Rosberg. Er funktioniert gut im Team, sodass er ein Kandidat ist, auf den wir nächstes Jahr schauen müssen", so Gass.