"Wir haben das Formel-1-Rennen in Suzuka gesehen und es ist davon auszugehen, dass, wenn irgendetwas noch so kleines passiert, das Safety-Car rausgeschickt wird, um Folgeunfälle zu vermeiden", gibt Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi, einen Ausblick auf den letzten Saisonlauf der DTM in Hockenheim.

Der Unfall von Jules Bianchi zieht in der gesamten Motorsport-Welt weite Kreise, von denen auch die DTM betroffen ist. Schon am Samstag seien überdurchschnittlich viele gelbe und sogar rote Flaggen geschwenkt worden, so Gass gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Da stehen die Zeichen alle auf Alarm. Sowas darf sich nicht wiederholen."

Der Porsche Carrera-Cup am Sonntag-Vormittag war ebenfalls ein Indiz für die Vorsicht, die im Rennsport momentan geboten ist: Drei Safety-Car-Phasen und letztlich ein Rennabbruch standen zu Buche.

Zwei von Drei auf Standard-Reifen

Die Ingolstädter entscheiden sich vor diesem Hintergrund vor dem letzten DTM-Lauf, zwei von drei ihrer Piloten auf dem Standard-Reifen ins Rennen zu schicken. Pole-Setter Miguel Molina geht mit dem Option-Reifen an den Start. Die Verfolger Mattias Ekström und Edoardo Mortara nehmen das Rennen auf Standard-Reifen in Angriff.

"Wir haben das Risiko auf die Fahrer aufgeteilt", erklärt Gass die Taktik. "Wenn man auf Option-Reifen startet und das Safety-Car kommt im falschen Moment, ist das Rennen für den Fahrer zerstört. Wenn man allerdings auf dem Standard-Satz startet und das Safety-Car kommt nicht, dann ist das Rennen noch nicht gänzlich zerstört. Deshalb erachten wir das als Risikominimierung für uns", so Gass mit Blick auf den Herstellertitel weiter.

Thema Sicherheit auf der Agenda

Zum Thema Sicherheit im Rennsport sieht Gass nach der Saison Handlungsbedarf. "Wir müssen mal sehen, ob wir da nicht andere Regulationsmöglichkeiten finden, um das Safety-Car in dieser Hinsicht zu vermeiden. Wir müssen aber natürlich aufpassen, dass sich sowas nicht wiederholt."

Zu viele Gelb- beziehungsweise Safety-Car-Phasen würden den Rennverlauf zu sehr verzerren und auf den Kopf stellen. Aus diesem Grund müssten noch andere Möglichkeiten geprüft werden, so Gass weiter. Ein Patentrezept gibt es jedenfalls noch nicht, weshalb seiner Meinung nach noch Diskussionen zum Thema geführt werden müssten.