Der letzte Vorhang der DTM-Saison 2014 fällt auf dem Hockenheimring. Eine Saison, dominiert von Marco Wittmann und BMW geht zu Ende. Mit dem Fahrer- und dem Teamtitel haben die Münchener bereits zwei Meisterschaften für sich entschieden. Am Hockenheimring soll das Triple perfekt gemacht und die Herstellermeisterschaft noch oben drauf gepackt werden. Das kann nur noch Audi verhindern, 21 Punkte fehlen der Marke aus Ingolstadt auf BMW.

Audi: Sieg in Zandvoort zur richtigen Zeit

Bei Audi ist man aber zuversichtlich, eine enttäuschende Saison in Hockenheim doch noch zum Guten Wenden zu können. "Der Titel des besten Herstellers ist unser Ziel - um ihn werden wir gemeinsam kämpfen", gibt sich Audis DTM-Leiter Dieter Grass entschlossen.

Beim zurückliegenden Lauf in Zandvoort glückte endlich der lang ersehnte erste Saisonerfolg. Matthias Ekström konnte am Ende eines turbulenten Rennens über seinen ersten Rennsieg seit Valencia 2011 jubeln. Für Audi ein Sieg zur richtigen Zeit. "Der Knoten ist jetzt aufgegangen und wir können mehr oder weniger befreit zum Rennen nach Hockenheim fahren. Der Herstellertitel ist noch möglich, wir müssen 21, nein 22 Punkte, aufholen, weil wir weniger Siege haben. Das ist eine schwierige Aufgabe in Hockenheim, aber nicht unlösbar", erklärt Gass.

"Unser Performance-Niveau ist auf der Strecke in Hockenheim gut. Das haben wir beim ersten Rennen diese Saison gesehen", erklärt Gass. Besonders Ekström ist nach Zandvoort motiviert." Es war ein schönes Gefühl, am Morgen nach Zandvoort als Sieger aufzuwachen. Diesen Moment würde ich gerne am Montag nach dem Finale in Hockenheim noch einmal genießen", hofft der Schwede auf ein weiteres Erfolgserlebnis.

Marco Wittmann kührte sich frühzeitig zum Meister, Foto: BMW AG
Marco Wittmann kührte sich frühzeitig zum Meister, Foto: BMW AG

BMW: Der dritte Streich soll folgen

Das hofft auch BMW. Dem Münchener Autohersteller winkt das Titel-Triple. "Ein großes Ziel haben wir jedoch noch: Wir möchten Platz eins bei den Herstellern verteidigen. Das wäre die Krönung für eine ohnehin schon erfolgreiche Premierensaison des BMW M4 DTM", formuliert BMW Motorsportdirektor Jens Marquardt das klare Ziel. "Ein Titel ist noch zu vergeben. Den wollen wir uns jetzt auch noch schnappen", pflichtet ihm Martin Tomczyk bei.

Bei BMW wird man auf eine Wiederholung des Saisonauftakts in Hockenheim hoffen. Damals gewann Marco Wittmann, sechs BMW Fahrer kamen in die Punkte. Aber da liegt auch ein Problem bei BMW: die fehlende Konstanz. Wittmann und dann lange nichts, heißt es bei BMW.

"Um unser Ziel zu erreichen, brauchen wir eine starke Mannschaftsleistung. Ich bin überzeugt, dass es uns die Konkurrenz im letzten Rennen einmal mehr sehr schwer machen wird", mahnt Marquard jedoch auch zur Vorsicht. Dabei haben die Münchener beste Erinnerungen an Hockenheim. Die letzten vier Rennen konnte BMW gewinnen und zum Abschluss der letzten beiden Jahre in Hockenheim bereits den Gewinn der Herstellermeisterschaft feiern.

Mercedes will 2015 wieder um den Titel kämpfen, Foto: Mercedes-Benz
Mercedes will 2015 wieder um den Titel kämpfen, Foto: Mercedes-Benz

Mercedes: Der lachende Dritte?

Normalerweise würde Mercedes in dieser Konstellation wenig Beachtung geschenkt werden. Zu schlecht verlief die Saison für die Stuttgarter Traditionsmarke - in der Herstellerwertung klafft eine Lücke von 135 Punkten zu Audi. Das kann Mercedes nicht schmecken und in Zukunft soll wieder an alte Glanzzeiten angeknüpft werden. Mercedes begeht daher das Saisonfinale mit Blick auf die Saison 2015 mit dem neuen Mercedes AMG C-Coupé. Die Stuttgarter erhoffen sich einen deutlichen Performance Gewinn, und stellen das neue Auto gleich allen sieben Fahrern zur Verfügung. Nach dem Motto: "Wenn zwei sich streiten...", könnte Mercedes damit am Ende der lachende Dritte sein und einen versöhnlichen Saisonabschluss mit einem Sieg in Hockenheim feiern.

Die Zutaten für ein erfolgreiches Rennen kennt Christian Vietoris zumindest schon: "Man muss stark auf der Bremse sein und benötigt eine gute Traktion, vor allem auf den Long Runs. Generell braucht man in Hockenheim ein Auto, das in allen Bereichen gut ausbalanciert ist."