Gegen BMW hat Audi in der laufenden Saison so gut wie keinen Stich gewonnen. Bis zum vergangenen, dem vorletzten Saisonlauf in Zandvoort gelang den Ingolstädtern nicht einmal ein Sieg. Damit sich das nicht erst in der kommenden Saison, sondern am besten gleich zum anstehenden Saisonfinale in Hockenheim ändert, haben die Audi-Verantwortlichen Ursachenforschung betrieben.

Geht es nach Audi-Rennleiter Dieter Gass, ist der Nachteil gegenüber BMW schnell erklärt. "Die große Stärke von BMW war in dieser Saison ganz klar Marco Wittmann. Das ist das herausstechende Merkmal dieses Jahr, so wurden die meisten Punkte geholt. Die generelle Performance des Autos ist schon gut, aber erst Wittmann konnte das abrufen", sagt Gass.

So will Audi wieder an die Spitze fahren

Die Stärke BMWs fusst vor allem auf Marco Wittmann, meint Audis Dieter Gass, Foto: BMW AG
Die Stärke BMWs fusst vor allem auf Marco Wittmann, meint Audis Dieter Gass, Foto: BMW AG

Das BMW-Paket allein sei mit dem Audis sogar relativ vergleichbar: "Wenn man sich die Autos ansieht, erkennt man, dass beide stark auf aerodynamische Effizienz getrimmt sind", beschreibt der Audi-Rennleiter. Deshalb müsse Audi vor allem lernen, wie man das Paket ideal ausnutzt, will man BMW die Stirn bieten.

"Wenn wir davon ausgehen, dass es nur an einem Fahrer gelegen hat, der im Gegensatz zu seinen Kollegen das Paket richtig einzusetzen wusste, dann müssen wir das auch schaffen", sagt Gass. "Das ist uns nicht auf allen Strecken mit allen Fahrern gelungen", gesteht er.

Audi muss einfach in einen Lauf kommen

Mit Mike Rockenfeller fuhr sich Audi 2013 in einen Siegesrausch, Foto: Simninja Photodesignagentur
Mit Mike Rockenfeller fuhr sich Audi 2013 in einen Siegesrausch, Foto: Simninja Photodesignagentur

Zudem müsse man in der Meisterschaft in einen Lauf kommen. "Das haben wir letztes Jahr mit Rocky erreicht, und BMW hat es dieses Jahr mit Wittmann erreicht", beschreibt Gass. Auch Audi hätte dieses Kunststück 2014 gelingen können, sei nur knapp daran vorbei geschrappt, eine Serie zu starten: "Schauen wir nur mal zurück auf das zweite Saisonrennen. Bis zum dritten Safety Car hatten wir das Rennen in der Tasche. Wenn du dieses Rennen als Audi gewinnst, dann läuft auch die ganze Saison anders", erinnert Gass.

Stattdessen stand sich Audi mit jedem weiteren Rennen ohne Sieg zunehmend selbst im Weg. "Man konnte bemerken, dass in den Rennen vor Zandvoort eine gewisse Verkrampfung da gewesen ist, weil bis dahin ein Rennsieg ausgeblieben ist", bestätigt der Rennleiter. Dabei sei auch dieses Rennen komplett gegen seine Truppe gelaufen - "ein Spiegelbild der ganzen Saison", sagt Gass.

Trotzdem habe der Ekström-Coup in den Dünen Audi endlich "den nötigen Rückenwind" verliehen - und das zumindest nicht ganz zu spät. Immerhin kann Audi BMW noch den Herstellertitel abluchsen.

Der Knoten ist aufgegangen

So sieht es aus, wenn der Knoten platzt, Foto: DTM
So sieht es aus, wenn der Knoten platzt, Foto: DTM

"Der Knoten ist jetzt aufgegangen und wir können mehr oder weniger befreit zum Rennen nach Hockenheim fahren. Der Herstellertitel ist noch möglich, wir müssen 21, nein 22 Punkte, aufholen, weil wir weniger Siege haben. Das ist eine schwierige Aufgabe in Hockenheim, aber nicht unlösbar", sagt Gass.

Der Grund für den Optimus: "Unser Performance-Niveau ist auf der Strecke in Hockenheim gut. Das haben wir beim ersten Rennen diese Saison gesehen", erklärt Gass.