Presserunden sind für die Audi-Piloten in diesem Jahr besonders hart. Denn jedes Mal kommt die Frage auf, wann denn nun der erste Sieg 2014 gelingt. "Wir hatten oft dieses Jahr die Chance, ein Rennen zu gewinnen", räumt Mike Rockenfeller, Meister von 2013, ein. "Zandvoort wird sicher auch eine Strecke sein, wo wir schnell sein werden, wo wir es auch einfach mal in das Resultat umsetzen müssen."

Dass sich Audi dort in der Vergangenheit gut schlug, hat 2014 nicht mehr die Aussagekraft wie es in der Vergangenheit der Fall war, denn jedes Jahr stellt eine neue Herausforderung dar. So etwas wie eine Audi-Strecke gibt es eigentlich nicht mehr. "Das ist generell eher gemischt, so klar kann man das nicht mehr sagen", meint Rockenfeller. "Es gibt aber immer noch eine Strecke, vielleicht den Norisring, wo man sagen kann, da ist Mercedes einfach sehr, sehr stark." Aber auch auf diesem Kurs sei Audi mit dem RS5 - im Gegensatz zum A4 - siegfähig.

In Zandvoort komme es darauf an, wie sich die Bedingungen darstellen, wie gut die Konkurrenz ist und wie schnell Audi das Optimum herausholt. "Ich hoffe natürlich, dass es ein normales Wochenende ist, nicht wie am Lausitzring mit den Wetterkapriolen, wo wir kaum Freies Training hatten, nur 15 Minuten. Wenn du da nicht optimal mit dem Setup warst, dann hattest du eigentlich verloren", berichtet Rockenfeller. "Ich hoffe in Zandvoort ganz normal wieder zu alter Stärke zu kommen und ein normales Wochenende zu haben. Alle drei Hersteller haben die Chance, dort zu gewinnen. Am Ende wäre es natürlich toll, wenn es für uns reicht."

Einen Vorteil sieht Rockenfeller bei Champion Marco Wittmann, schließlich kann dieser jetzt volles Risiko gehen. "Alle anderen kämpfen noch um ihr Resultat in der Meisterschaft, natürlich auch für Einzelerfolge, aber das ist ja vor dem Lausitzring schon klar gewesen. Von daher hat sich zumindest bei mir die Einstellung vom Lausitzring zu Zandvoort nicht wirklich geändert, auch wenn jetzt rein rechnerisch die Meisterschaft verloren ist."

Im Kampf um den Vizetitel ist noch alles offen - vier Fahrer liegen innerhalb von fünf Punkten, auch dahinter haben noch einige Piloten die Chance, anzugreifen. Christian Vietoris befindet sich mit 59 Punkten sozusagen in der Pole Position. Er sieht seine Position in der Meisterschaft als einen Fingerzeig für den Aufwärtstrend bei Mercedes.

"Wir haben das Jahr, wie alle gesehen haben, relativ schwach angefangen. Wir haben die Lücke noch nicht ganz geschlossen, aber unter den Bedingungen am Norisring und zuletzt am Lausitzring war es schön zu sehen, dass das Team das Maximum aus dem Paket herausgeholt hat", sagt er. "Unter schwierigen Bedingungen ist es wichtig, die richtige Taktik zu haben, sich schnell auf Begebenheiten einzustellen. Das ist uns sehr gut gelungen, von daher sind wir erstmal sehr zufrieden. Und ich hoffe jetzt natürlich, dass ich die Saison auf einem Hoch beenden kann."

Auch Maxime Martin, Teamkollege von Marco Wittmann, hat sich für den Schlussspurt der Saison Ziele gesetzt. Zum einen hofft er darauf, den Titel 'Rookie of the year' einzufahren und zum anderen will er zumindest versuchen, Wittmann zu schlagen, wie er lachend mitteilt. Allerdings ist die Strecke in Zandvoort für ihn in puncto DTM Neuland. "BMW kann in Zandvoort recht stark sein, wie wir in der Vergangenheit gesehen haben. Ich werde versuchen, vorne mit dabei zu sein und ein gutes Ergebnis einzufahren."