Am Samstag war der beschauliche Lausitzring vom Nebel des Grauens durchzogen. Deftige Nebelschwaden sorgten dafür, dass der Zeitplan am DTM-Wochenende völlig auf dem Kopf gestellt wurde. Mit ganzen sechs Stunden Verspätung konnten die Fahrer zum ersten Mal in ihre Autos klettern. 15 Minuten Probefahren statt der geplanten zwei Trainings, dann direkt ins Qualifying.

Eine Herausforderung für die Piloten, den ganzen Tag über die Konzentration hochzuhalten. Was haben die Jungs eigentlich den ganzen Tag getrieben? Motorsport-Magazin.com hat sich im Fahrerlager umgehört und interessante Antworten erhalten.

Düsterer Tag auf dem Lausitzring, Foto: BMW AG
Düsterer Tag auf dem Lausitzring, Foto: BMW AG

Timo Scheider: "Am Anfang war es ziemlich spannend, aber die Spannung schlug dann schnell in Unmut um. Audi hat uns zwischendurch in unsere VIP-Lounge geschickt, wo wir ein bisschen Stimmung unter den Gästen machen sollten. Da ist zwischen Mike Rockenfeller und mir aus Verlegenheit ein Minigolf-Turnier entstanden. Wir haben ein Green ausgerollt und dann um die Wette geputtet. Ich habe gegen Mike gewonnen und hatte danach das Gefühl, dass das ein guter Tag werden muss..."

Timo Glock: "Das war natürlich zäh. Ich kenne das noch aus der Formel 1, als wir in Suzuka auch mal eine ewige Verzögerung hatten. Ich habe mich heute von Espresso ernährt, um wach zu bleiben. Wenn du nur 15 Minuten Training hast, musst du hellwach sein und alles so gut wie möglich umsetzen. Das habe ich gemacht."

Timo Glock: Erinnerungen an Suzuka, Foto: BMW AG
Timo Glock: Erinnerungen an Suzuka, Foto: BMW AG

Marco Wittmann: "Das war für uns alle ein langer Tag, weil die Zeiten immer wieder verschoben wurden. Man ist morgens um 08:00 Uhr an der Strecke und wenn man erst um 16:00 Uhr fährt, ist das eine ganz schön lange Wartezeit. Sehr schade für die Zuschauer, aber ich habe mehr Autogramme geschrieben als normalerweise. Man versucht einfach die Zeit zu überbrücken. Ich habe mich auch mal auf di Couch gelegt und ein bisschen relaxt."

Mike Rockenfeller: "Das war schon außergewöhnlich. Wir haben gewartet und gewartet. Das war schade, aber am schlimmsten war es für die Fans. Man kann die Konzentration gar nicht die komplette Zeit über aufrechterhalten. Irgendwann habe ich mich mal hingelegt. Eine Stunde, bevor es losging, habe ich mich dann konzentriert, warm gemacht und versucht, alles rauszuholen."

Kein einfacher Tag für Rookies, Foto: BMW AG
Kein einfacher Tag für Rookies, Foto: BMW AG

Antonio Felix da Costa: "Das war ein interessanter und charakterbildender Tag. Am Ende war es für alle das Gleiche. Als Rookie ist es sicher etwas härter, aber wenn ich mich im Auto wohler gefühlt hätte, hätte ich sicher eine bessere Performance zeigen können. Für mich war es eigentlich kein Problem - unsere Schwierigkeiten lagen heute woanders."

Nico Müller: "Ich habe einfach versucht, mich irgendwie bereit zu halten und trotzdem Energie zu sparen und konzentriert zu bleiben."