Ein an vielen Stellen im vergangenen Winter ausgebessertes Asphaltband sollte vor allem Bodenwellen auf dem Lausitzring beheben. Ganz scheint das Vorhaben nicht geglückt zu sein, denn die Fahrer beklagen weiterhin ein paar Wellen eingangs Start/Ziel. Doch die neu asphaltierten Stellen weisen nun eine ganz andere Besonderheit auf: Da neuer Teer sich erst einmal ein ganzes Jahr "ausschwitzen" muss, bevor er den optimalen Grip liefert, glichen die ersten Gehversuche der DTM einer Rutschpartie. Asphalt enthält Öle, und genau wie auf Öl fuhr es sich stellenweise auch - obschon die neu asphaltierten Stellen nun bereits einen Hitzezyklus hinter sich haben.

"Man muss sehen, dass man viele Runden bekommt, um zu schauen, wie es geht", erklärte Timo Glock. Genau das Gegenteil sollte der Fall sein: Die Trainings fielen fast komplett ins Wasser. Glücklicherweise hatten einige Fahrer Zeit, sich beim Test Ende August auf die neue Decke einzuschießen. "Beim Test war es wie auf Schnee und Eis zu fahren, alles voller Öl", erinnert sich Timo Glock. Über die Tage seit dem Test habe es sich aber etwas verbessert, es sei aber weiterhin schwierig.

Doch die regnerischen Bedingungen machen die Aufgabe nicht leichter, denn die Linie muss gerade im Nassen völlig anders gewählt werden als sonst: "Normalerweise hast du ja eine Regenlinie, bei der du außen herum fährst, wo kein Gummi liegt" erläuterte der frühere Formel-1-Pilot. "Hier ist es genau umgekehrt. Du musst auf der Ideallinie fahren, weil da weniger Öl ist." Positiv überrascht war hingegen Timo Scheider, der an den Testfahrten nicht teilgenommen hatte: "Ich war überrascht, wie viel Grip es im Regen dann doch hatte, aber vielleicht lag es ja am guten Auto. Die Geschichten, die ich vom Test gehört habe, waren echt negativ."