Vor dem Rennen in Spielberg war die Gründung der DTMDA, der Fahrergewerkschaft, verkündet worden. Ziel war es, den Fahrern eine Stimme zu geben. Diese haben sie nun eingesetzt, um am Lausitzring eine kleine Veränderung in Form einer weißen Linie vorzunehmen. Diese befindet sich in der ersten Kurve und wurde auf Bitten der Fahrer nach außen verschoben, da sie nun mehr zu ihrer Fahrlinie passt und es für sie einfacher macht, einzuschätzen, ob sie über die Linie gefahren sind und damit die Streckenbegrenzung überschritten haben, oder nicht.

"Wir haben von unserer Gewerkschaft aus gesagt, dass es letztes Jahr ein Problem war, das abzuschätzen, da die Strecke ein bisschen nach außen abfällt", erklärte Timo Glock, Sprecher der BMW-Piloten in der DTMDA. Man habe sich gefragt, warum man den Fahrern und auch der Rennleitung das Leben schwer machen muss. "Wieso versetzen wir nicht einfach die weiße Linie? Du fährst im Endeffekt die gleiche Linie wie letztes Jahr, aber du bist dem Risiko - bin ich jetzt drin gewesen? - nicht mehr so ausgesetzt."

Die Gewerkschaft habe abgestimmt. Zur Wahl standen entweder ein Ludwigsteller oder aber eine Erweiterung der weißen Linie. "Die Mehrheit hat für die weiße Linie gestimmt, das macht am meisten Sinn. Das stört keinen, sondern hilft eher der Situation", meinte Glock.

Zustimmung erhält er von Timo Scheider, der in der DTMDA für die Audi-Piloten spricht. "Ich glaube, es war die richtige Entscheidung von allen Fahrern, sich dafür einzusetzen und dass wir in der DTMDA den Vorschlag gebracht haben", sagte er. "Wir sind uns alle einig, dass wir das Thema, einen Zentimeter zu viel über eine weiße Linie zu fahren, nicht mögen. Eine Runde zu streichen oder eine Stop-and-go oder irgendetwas zu geben wegen Überfahren eines track limits, ist immer ungut, deswegen hat uns das heute keinen Strich durch die Rechnung gemacht, es hat allen geholfen." Was für die einen nur ein bisschen Farbe sei, mache für die Piloten einen relativ großen Unterschied, betonte Scheider.