In der DTM steht das achte Rennen der Saison an. Das bedeutet, dass die DTM in der Nähe von Klettwitz am Lausitzring gastiert. Eine Strecke mit einem untypischen Layout und wenig Überholmöglichkeiten. Ein weiteres Charakteristikum: Die Strecke wird entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren - eine Umstellung für die Piloten. Die Armut an Geraden und die Menge an langsamen bis mittelschnellen Kurven setzt eine gute Fahrzeugabstimmung voraus.

Unterschiedliche Meinungen

Marco Wittmann ist kein Fan des Kurses. "Der Lausitzring zählt nicht unbedingt zu meinen Lieblingsstrecken", verrät der Tabellenführer. BMW-Teamkollege Joey Hand kennt diese Art von Streckenlayout bestens aus seiner Heimat. Der US-Amerikaner mag die "Rovals", eine Kombination aus Rundstrecke und Oval sehr gerne. "In meiner Heimat bin ich schon oft auf solchen Kursen gefahren. Sie machen mir großen Spaß", so Hand. Der Konkurrenz von Audi liegt der Kurs eher weniger. Den allgemeinen Tenor der Fahrer fasst Ex-Champion Timo Scheider zusammen: "Die Lausitz war in der Vergangenheit ein schwieriges Pflaster für Audi."

Überhol-Segen DRS

Das Flachstellen des Flügels wird dem Rennen in der Lausitz auch dieses Jahr wieder Würze geben., Foto: HOCH ZWEI / Juergen Tap
Das Flachstellen des Flügels wird dem Rennen in der Lausitz auch dieses Jahr wieder Würze geben., Foto: HOCH ZWEI / Juergen Tap

In der letzten Saison lagen alle Hoffnungen auf dem damals neu eingeführten DR-System, denn die Überholmanöver waren in den Jahren zuvor häufig Mangelware. Im vergangen Jahr war es vor allem Daniel Juncadella, der sich von Startposition 13 sehenswert auf Rang sechs kämpfte. Der Youngster zeigte eine eindrucksvolle Vorstellung und holte seine ersten DTM-Punkte. Der verstellbare Heckflügel tat dem Rennen im letzten Jahr sichtlich gut. Wichtig ist das Herausbeschleunigen aus der letzten Kurve, um so den Schwung mit auf die lange Gerade, vorbei an den imposanten Tribünen, zu nehmen. Hier wird der verstellbare Heckflügel auch in diesem Jahr zum Schlüsselfaktor.

Engstelle erste Kurve

Die beste Möglichkeit zum Überholen hat man auf dem 3,478 km langen Kurs in der ersten Kurve. Die enge Linkskurve wird mit etwa 85 km/h im zweiten Gang gefahren. Sofern sich alle 22 Fahrzeuge schadlos durch die erste Kurve gedrängt - und nicht wie in der Vergangenheit schon öfters praktiziert den Notausgang durch die Wiese genommen haben - geht es in das Infield. Insgesamt gibt es 12 Kurven, die die Fahrer bewältigen müssen. Durch die vielen langsamen Kurven liegt der Vollgas-Anteil bei lediglich 55 %. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 161 km/h.

Joey Hand gefällt das Roval, Foto: BMW AG
Joey Hand gefällt das Roval, Foto: BMW AG

Der reifenschonende Asphalt kommt den Teams bei der Abstimmung der Boliden zu Gute. Außerdem haben die Teams dadurch die Möglichkeit verschiedene Reifenstrategien zu wählen. Dies konnte auch im letzten Rennen in der Lausitz beobachtet werden. Schon im Qualifying können die Piloten ans Limit gehen, da der gutmütige Belag aggressive Fahrweisen eher verzeiht als auf anderen Kursen im Rennkalender.

Das Wetter ist am Lausitzring ein wenig kalkulierbarer Faktor. In den letzten Jahren konnten wenig präzise Prognosen gewagt werden. Die Lausitz ist generell für rasche Wetterumschwünge bekannt, so dass die Teams für alle Eventualitäten gerüstet sein müssen.