Ein Fahrer ist in der Boxengasse, wird abgefertigt, fährt los und entgeht nur knapp einer Kollision mit einem Auto in der Fast Lane. Wie kommt dieses Szenario zustande? Verständlich ist das nicht. Schließlich besitzen die Teams Boxenstoppsysteme, die so sicher sind, wie die Bank von England.

Die Standzeit beträgt durchschnittlich zwischen drei und vier Sekunden, Foto: DTM
Die Standzeit beträgt durchschnittlich zwischen drei und vier Sekunden, Foto: DTM

Der Ablauf

Etwas vereinfacht dargestellt läuft ein Boxenstopp folgendermaßen ab: für jeden Reifen sind drei Personen zuständig. Der erste Mechaniker schraubt den Reifen los, zieht ihn ab, wirft ihn nach hinten zum zweiten Mechaniker, der dritte Mechaniker setzt den neuen Reifen auf die Aufhängung und der erste schraubt ihn wieder fest.

Sobald der neue Reifen sitzt, gibt es von jedem Dreiergespann jeweils ein Zeichen. Erst wenn alle Mechaniker ihr Kommando abgegeben haben, geht der Lollipop hoch. Das heißt für den Fahrer: Go. Darüber hinaus gibt es noch den Kommandostand samt Renningenieur, der auch noch final Stopp sagen kann.

Die Crew von Marco Wittmann arbeitet stets einwandfrei, Foto: BMW AG
Die Crew von Marco Wittmann arbeitet stets einwandfrei, Foto: BMW AG

Unterschiede zwischen den Teams

Bei jedem Team gibt es natürlich kleine Unterschiede. Grob läuft der Boxenstopp jedoch bei jedem Team so ab wie beschrieben. Teams wie Phoenix benutzen sogar noch einen Spiegel für den Fahrer, sodass dieser sehen kann, was in der Fast Lane geschieht. "Vollautomatisch wird niemand losgeschickt, das entscheiden die Mechaniker und Ingenieure", so Dieter Gass, der DTM-Leiter bei Audi.

Anders läuft der Boxenstopp bei Mercedes ab: "Bei uns läuft das alles automatisch. Der leitende Ingenieur kann zwar Stopp sagen, wenn etwas schief geht, aber prinzipiell läuft das alles automatisch ab, wie in der Formel 1. Es gibt keine Ampel, sondern eine Klappe, die von verschiedenen Sensoren gesteuert wird", beschreibt Wolfgang Schattling das System von Mercedes.