Marco Wittmann ist auf dem besten Weg zum Titelgewinn. Nach einem souveränen Sieg auf dem Nürburgring hat der BMW-Pilot drei Rennen vor dem Saisonende 64 Punkte Vorsprung. Beim nächsten Lauf auf dem Lausitzring würde Witttmann schon ein vierter Platz zur Meisterschaft genügen. Die schnellsten Statisten beim vierten Saisonsieg von Wittmann waren Mike Rockenfeller und Edoardo Mortara.

Während Wittmann den Start souverän für sich entschied und souverän vor Rockenfeller und Mortara in die erste Kurve einbog, gab es dahinter zahlreiche Kontakte. Zunächst wurde Miguel Molina von Jamie Green und Timo Scheider in die Mangel genommen und musste seinen Audi nach einem Reifenschaden abstellen. Auch Mattias Ekström musste nach einem Kontakt in der ersten Runde frühzeitig aufgeben. "Hinten rechts ist irgendetwas gebrochen. Das war nicht unfair, wenn man dort hinten startet, ist man halt mittendrin", sagte der Schwede nach dem Aus.

Harte Gangart im Mittelfeld

Härter war die Gangart im Duell zwischen Gary Paffett und Timo Glock. Während sich Paffett hart, aber noch regelkonform an Glock vorbei schob, konterte der eine Runde später zu hart und musste seine Position wieder an Paffett abtreten. Für noch mehr Gesprächsstoff sorgten Robert Wickens und Jamie Green: Green schob Augusto Farfus quer über die Strecke und Wickens fuhr Scheider ins Heck, der daraufhin die Kontrolle verlor und in den Audi seines Markenkollegen Nico Müller knallte.

"Das war so eine überflüssige und dumme Aktion, die ich nicht verstehe", beschwerte sich Scheider in Richtung Wickens. "Wir haben gekämpft und ich habe meine Linie verteidigt, aber anstatt versetzt zu fahren, kachelt er mir voll hinten rein." Dieser Zwischenfall wird genau wie die Kollision zwischen Green und Farfus nach dem Rennen von den Stewards untersucht.

Einen interessierte das alles rein gar nicht: Wittmann fuhr an der Spitze einen Vorsprung von knapp vier Sekunden auf Rockenfeller heraus. Der wiederum setzte sich immer weiter von Mortara ab, der von Paul Di Resta und Daniel Juncadella durch die Eifel gejagt wurde. An dieser Reihenfolge änderte sich auch nach den Boxenstopps der Spitzengruppe nichts. Der bestplatzierte Fahrer mit den harten Standard-Reifen war Martin Tomczyk auf dem zehnten Platz.

Fünf Mercedes in den Punkten

Im zweiten Abschnitt des Rennens konnte Tomczyk, der schon fast eine Minute hinter Wittmann lag, seine weichen Reifen kaum nutzen. Während er zu Beginn des Rennens rund zwei Sekunden pro Runde verlor, machte er später nur rund eine Sekunde pro Runde gut. So überholte Tomczyk nur einen völlig hilflosen Vitaly Petrov und den angeschlagenen Green, um die Ziellinie letztlich auf dem achten Platz zu kreuzen.

Ganz vorne ließ Wittmann nichts mehr anbrennen, auch wenn sein Vorsprung auf Rockenfeller bis zur Zieldurchfahrt nach 49 Runden noch auf 1,286 Sekunden schrumpfte. Den dritten Podestplatz verteidigte Mortara gegen das Mercedes-Trio Di Resta, Juncadella und Christian Vietoris. Als zweitbester BMW-Pilot landete Maxime Martin auf dem siebten Platz, gefolgt von Tomczyk, Wickens und Pascal Wehrlein.