Regen gehört zum Nürburgring, wie der Senf zur Bratwurst. Auch für den Sonntag gilt die Frage: Wie entwickelt sich das Wetter? Während die meisten Piloten davon ausgehen, dass es trocken bleibt, schließen andere Fahrer vereinzelte Schauer nicht aus. Und wie könnten sich die Schauer auf das Rennen auswirken? Motorsport-Magazin.com hörte sich um.

Jamie Green würde sich ein wechselhaftes Rennen wünschen. "Dafür sind wir als Team gut gerüstet, es würde mir keine Angst machen", gab sich der Audi-Pilot gegenüber Motorsport-Magazin.com optimisitsch. "Wir können bei allen Bedinungen schnell fahren. Mischbedingungen geben mir vielleicht die beste Chance auf den Sieg."

Markenkollege Mattias Ekström sah das anders: "Ich habe ein gutes Gefühl gehabt, aber bei Mischbedingungen hat es gar nicht funktioniert", musste der Schwede nach seinem Ausscheiden in Q1 zerknirscht feststellen. "Es waren faire Bedingungen und uns haben zwei bis drei Sekunden gefehlt."

Wittmann wünscht trockenes Rennen

Bei Mercedes wird hingegen der Regentanz ausgeführt. "Ich hoffe auf Regen", schmunzelt der Christian Vietoris, der in Oschersleben seinen ersten DTM-Sieg feiern konnte - dem Regen sei Dank. "Ich wohne nur 15 Minuten von hier", sagte der Gerolsteiner. "In der Eifel ist es jeden zweiten Tag nass, darum hoffe ich auf ein durchwachsenes Wochenende."

Mike Rockenfeller, ebenfalls aus der Nähe des Nürburgrings, sah das anders. "Es regnet nicht immer", weiß der amtierende DTM-Champion. "Der Regenschirm kann auch mal zuhause bleiben!" Teamkollege Timo Scheider, der ebenfalls für Phoenix Racing an den Start geht, ist unsicher. "Es soll trocken bleiben, aber ich habe auch gehört, dass mal ein Schauer runterkommen kann", so Scheider. "Ich hoffe es aber nicht."

Polesitter und Tabellenführer Marco Wittmann ist sich über seinen Wunsch für das Sonntagswetter ebenfalls sicher. "Natürlich kann mit dem Wetter hier in der Eifel alles passieren", weiß der BMW-Pilot. "Aber wenn du vorne stehst, dann wünscht du dir ein trockenes Rennen. Das minimiert das Risiko an Ausrutschern und Verbremsern erheblich."

Was passiert bei Schauern?

Schlüsselpunkt auf dem Nürburgring: der Luftdruck. Da die Außentemperaturen in der Eifel typischerweise auch an diesem Wochenende sehr gering ausfallen, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Der richtige Luftdruck kann im Rennen die entscheidenden Zehntel bringen.

Bereits am Freitag und Samstag zeigte sich das Eifelwetter von seiner klassischen Seite: Starker Eifelregen wechselte sich mit strahlendem Sonnenschein ab. Da die Traditionsrennstrecke am Fuße der Nürburgring eine geschlossene Asphaltdecke aufweist, bilden sich bei Regen schnell Pfützen, die für Aquaplaning sorgen.

Aber: Sobald der Regen aufhört, trocknet die Strecke auch schnell ab. Da der Nürburgring über eine dunkle Asphaltfarbe verfügt, erwärmt sich der Streckenbelag bei Sonneneinstrahlung rasch und sorgt somit für eine schnelle Abtrocknung. Bei vereinzelten Regenschauern könnten die Zuschauer am Sonntag also ein spannendes Rennen erleben.