Die Aufregung war groß nach dem Rennen am Red Bull Ring und der Bestrafung von Robert Wickens wegen "Unsafe Release". Die Piloten regten sich über viel zu harte Strafen auf und Mercedes sprach von der "krassesten Fehlentscheidung". Nun haben sich gestern die Piloten und Hersteller zusammengesetzt und nach einer schnellen Lösung gesucht.

Tatsächlich haben sie ein "Gentleman Agreement" gefunden. Nun soll derjenige, der in der Boxengasse die Nase vorne hat auch Vorrang haben. Also auch der Pilot, der mit seinem Fahrzeug auf der Fast Lane unterwegs ist, muss bremsbereit sein. Soweit spielen der DMSB und die Rennleitung auch mit. Anders sieht es aus, wenn etwas passiert. Wenn zum Beispiel die beiden Fahrzeuge kollidieren oder einer Richtung Mechaniker ausweicht. Dann gilt das "Unsafe Release" für den Piloten, der seinen Boxenplatz verlässt.

Für Timo Scheider ist das eine erste Bewährungsprobe für die neugegründete Fahrergewerkschaft: "Wir können zeigen, dass wir nicht zu dumm sind, uns in der Boxengasse einzuordnen. Ich sehe das als gute und positive Chance, uns in die Position zu bringen, dass man uns mehr Vertrauen schenkt."

Allerdings kann dieses Agreement im Eifer des Gefechts auch nach hinten losgehen. Zum Beispiel: Fährt ein Pilot nach seinem Reifenwechsel los, ein Konkurrent ist auf der Fast Lane. Dieser hätte die Nase vorne und damit eigentlich Vorrang. Doch der Fahrer auf der Fast Lane bremst nicht und es kommt zur Kollision. Die Rennleitung bestraft dann aber den von seinem Boxenplatz kommenden Piloten wegen dem im Reglement festgelegten "Unsafe Release".